Um seine Familie aus dem flammenden Inferno eines Hochhauses zu retten, tut Will Sawyer (Dwayne Johnson) alles. Foto: Universal - Universal

Nach einem schweren Unfall versucht der Ex-Polizist Will Sawyer (Dwayne Johnson), als Sicherheitschef in einem Giganten-Hochhaus eine ruhigere Kugel zu schieben. Doch als in Rawson M. Thurbers Action-Thriller „Skyscraper“ ein Feuer in dem Gebäude ausbricht und Wills Familie in Gefahr ist, muss er über sich hinauswachsen.

EsslingenHollywood liebt Hochhäuser. Besonders das Actionfilm-Genre setzt immer wieder auf Wolkenkratzer als Schauplatz. In Rawson Marshall Thurbers neuem Thriller „Skyscraper“ spielt der einstige Wrestling-Star Dwayne „The Rock“ Johnson, der nach seiner Karriere im Ring erfolgreich in die Kinobranche gewechselt ist, einen Mann, der seine Frau und seine zwei Kinder aus einem brennenden „Skyscraper“ retten muss. Thurber zeichnet nicht nur für das Drehbuch, sondern auch für die Regie verantwortlich.

Zehn Jahre liegt der Einsatz zurück, bei dem Will Sawyer (Dwayne Johnson) als Polizist einen schweren Fehler beging und seinen linken Unterschenkel einbüßte. Seitdem hat der ehemalige FBI-Mann keine Waffe mehr angerührt. Dafür hat er nun eine aparte Frau, zwei süße Kinder und einen neuen Job als Sicherheits-Experte. In dieser Funktion hat er sich auch des höchsten Gebäudes der Welt angenommen: Das „Pearl“ in Hongkong soll drei Mal so viele Meter zählen wie das Empire State Building in New York. Sawyer, der mit seiner Prothese mehr humpelt als geht, kommt nach eingehender Prüfung zu dem Ergebnis: „Das Pearl ist der sicherste Mega-Wolkenkratzer der Welt.“ Doch alle Technik hat ihre Tücken, das wissen wir aus vielen ähnlich gelagerten Filmen. Und so steht schon bald ein Teil des 240 Stockwerke hohen Architekturwunders in Flammen. Mittendrin ist Sawyers innig geliebte Familie.

Dwayne Johnson gehört nicht unbedingt zu den größten Charaktermimen unserer Zeit. Und dennoch passt er wunderbar ins Action-Genre. Das hat er bereits unzählige Male bewiesen – etwa in der ebenso PS-starken wie erfolgreichen „Fast & Furious“-Filmreihe. Und auch diesmal lässt es „The Rock“ nach einem gemächlicheren Auftakt ordentlich krachen. Sehr gut tut diesem wilden, mit nur 102 Minuten Filmlänge angenehm kurzen Leinwand-Spektakel das nüchtern-unemotionale Spiel von Neve Campbell als Sawyers Frau. Sie erdet den teils doch sehr überhitzten Film ein wenig. Und das ist eine wirklich schöne Überraschung.

„Skyscraper“ ist insofern ein typischer Action-Film, als er weniger mit einer glaubwürdigen oder gar ausgeklügelten Geschichte, dafür aber mit manch imposantem Schauwert aufwartet. Das „Pearl“ ist ein wirklich beeindruckendes Hochhaus mit vielen wunderbaren Details. Und immer wieder gibt es Vogelperspektiven, die einem – vorausgesetzt, man sitzt wirklich in einem Kino mit entsprechend großer Leinwand – den Atem rauben können. Nicht immer kann man ob all der hanebüchenen, ja teilweise sogar albernen Action-Ideen ein Lachen unterdrücken. Etwa wenn Will Sawyer kopfüber in mehreren hundert Metern Höhe an einem dünnen Seilchen hängt und es ausgerechnet seine Prothese ist, die ihm das Leben rettet. Ganz bestimmt nichts ist dieser über weite Strecken zwar recht sinnfreie, aber immerhin recht unterhaltende Blockbuster für Kinobesucher mit Höhenangst. Unbedingt ist „Skyscraper“ zudem als Hommage zu verstehen an legendäre Hochhaus-Filme wie „Stirb langsam“, der just in diesem Jahr 30 Jahre alt ist.

Für seine Familie tut Dwayne Johnson alles in diesem feurigen Spektakelfilm. Er spielt einen Mann, der trotz Bein-Prothese kaum fassbare Kletteraktionen am höchsten Hochhaus der Welt meistert.