Lehrerin Florence (Sara Forestier) lebt für die Kinder in ihrer Klasse. Foto: Alamode - Alamode

Im Mittelpunkt von Hélène Angels neuer Dramödie „Die Grundschullehrerin“ steht eine junge Frau, die sich rührend und mit großer Empathie um ihre Fünftklässler kümmert – und ganz besonders um einen Jungen, mit dem es das Schicksal nicht gut meint. Dessen Geschichte bestärkt die Titelheldin in ihrer Überzeugung: „Die Welt ist wunderschön, aber sie ist oft auch ein bisschen ungerecht.“

Esslingen - Es gibt nicht viele Berufe, die für die Zukunft unserer Welt so wichtig sind wie der des Lehrers. Denn den Lehrern ist das kostbarste Gut anvertraut, das eine Gesellschaft besitzt: die kommende Generation. Von einer jener Pädagoginnen, die sich dieser großen Aufgabe mit Herz, Verstand und Engagement verschreiben, erzählt Hélène Angel in ihrer Dramödie „Die Grundschullehrerin“. Im Mittelpunkt steht eine junge Frau, die sich rührend und mit großer Empathie um ihre Fünftklässler kümmert – und ganz besonders um einen Jungen, mit dem es das Schicksal nicht gut meint. Dessen Geschichte bestärkt die Titelheldin in ihrer Überzeugung: „Die Welt ist wunderschön, aber sie ist oft auch ein bisschen ungerecht.“

Florence (Sara Forestier) hat ihr ganzes Leben der Schule gewidmet: Sie wohnt im Schulhaus, und jeder ihrer Schüler liegt ihr am Herzen – was ihrem Sohn Denis (Albert Cousi) gegen den Strich geht: „Es ist schrecklich, Dein Sohn zu sein“, herrscht er Florence an. „Du denkst nur an die Schule und weißt gar nicht, was Leben heißt.“ Kurz vor den Sommerferien wird der Schüler Sacha in ihre Klasse gesetzt, weil er sein Schwimmzeug vergessen hat. Florence merkt sofort, dass etwas mit Sacha nicht stimmt. Anders als ihre Kollegen möchte Florence der Sache auf den Grund gehen und erfährt tatsächlich, dass der Junge vernachlässigt wird – seine Mutter Christina (Laure Calamy) war schon länger nicht mehr zuhause. Auch wenn der Junge alles andere als einfach ist, nimmt sie ihn bei sich auf, was ihrem Sohn anfangs gar nicht passt. Doch die Lehrerin weiß, dass Sacha sonst ein Erziehungsheim droht. Und sie findet im Sushi-Boten Mathieu (Vincent Elbaz), einem Ex-Lover von Christina, Unterstützung, um den Jungen in die Spur zu bringen.

„Den Anstoß zu meinem Film gaben die Gefühle, die ich empfand, als mein Sohn am Ende der vierten Klasse die Grundschule verließ“, erzählt Hélène Angel. „Da wurde mir klar, wie sehr die Schule unser Leben prägt – das der Kinder und das der Eltern.“ „Die Grundschullehrerin“ ist ein berührender Film, der souverän auf dem schmalen Grat zwischen Drama und Komödie balanciert. Das ist nicht zuletzt der vorzüglichen Hauptdarstellerin Sara Forestier zu verdanken, die die Rolle der von ihrer Aufgabe durchdrungenen Pädagogin perfekt verkörpert. Manches mag etwas zu glatt erzählt sein, doch die Art und Weise, wie die Regisseurin den Schulalltag schildert und die authentische Natürlichkeit der Schüler machen diesen Film so sehenswert. Und man wünscht sich mehr Lehrer, die wie Florence ihren Schülern die Botschaft mitgeben: „Neugier, Hoffnung und Mut sind wesentliche Eigenschaften des Lebens. Nur so könnt Ihr Euren Platz im Leben finden.“

Eine engagierte Lehrerin tut alles, um ihre Schüler für das Leben fit zu machen. „Die Grundschullehrerin“ ist eine anrührende, aber niemals rührselige Dramödie.