Von Rasmus Buchsteiner

Leben in großen Städten oder deren Speckgürteln - für viele Familien mit kleineren und mittleren Einkommen ist Wohneigentum kaum mehr zu finanzieren, Niedrigzinsen hin oder her. Für Millionen Menschen bleibt das ein Aufreger-Thema. Union und SPD haben es nun auch mit Blick auf das nahende Superwahljahr 2017 eilig, das Thema zu besetzen, schlagen ein neues Baukindergeld oder staatliche Direktzuschüsse vor. Problem erkannt, Problem schon so gut wie gebannt?

Die Wohnungsmärkte in Deutschlands Metropolen und deren Umgebung sind derzeit massiv überhitzt. Die hohe Nachfrage bestimmt die Preise. Wenn der Staat nun massiv fördert und über Zuschüsse zusätzlich Kapital in Umlauf bringt, könnten sie weiter anziehen. Der gewünschte Effekt wäre verpufft. Ganz zu Recht weisen Experten außerdem darauf hin, dass die hohe Grunderwerbsteuer vielen Familien, die Wohneigentum wollen, schwer zu schaffen macht. Wenn der Staat einerseits Prämien zahlt und der Fiskus an anderer Stelle das Geld wieder abkassiert, wäre niemandem geholfen. Angesichts dieser Einwände sollte die Politik auf Schnellschüsse tunlichst verzichten. Notwendig ist ein umfassendes Konzept, das Familien einerseits bessere Perspektiven auf Wohneigentum eröffnet, andererseits aber nicht zu übergroßen Mitnahmeeffekten bei Immobilienwirtschaft und Bauunternehmen führt.