Die 26 Meter hohe Fruchtsäule ziert seit 1818 zum Fest den Wasen. Quelle: Unbekannt

Bad Cannstatt (red) - Das Cannstatter Volksfest hat in seiner fast 200-jährigen Geschichte so manche Änderung erfahren - eines ist geblieben: die Fruchtsäule. Seit 1818 ziert sie während der Festtage den Cannstatter Wasen.

Damals wie heute nimmt das weithin sichtbare Wahrzeichen wichtige Funktionen ein. Diente die 1818 von König Wilhelm I. gestiftete und vom damaligen württembergischen Hofbaumeister Nikolaus Friedrich von Thouret entworfene und erbaute Säule als Podium für die Kapellen oder als Start- und Zielbereich bei den Pferderennen, so ist sie heute beliebter Treffpunkt für viele Gäste. Das Wahrzeichen erfuhr mancherlei Veränderung. Das heutige Modell entstand 1972 und wurde in Durchmesser, Höhe und Farbe dem historischen nachempfunden. Besonders in den Mittelpunkt rückte die Fruchtsäule vier Jahre später als der damalige Verkehrsdirektor Peer-Uli Faerber veranlasste, vier Stuttgarter Rössle auf der Spitze der Säule in alle Himmelsrichtungen traben zu lassen - was nicht jedem traditions- und heimatverbundenem Cannstatter gefiel. Generell erhielt die Fruchtsäule in den vergangenen zwei Jahren eine Auffrischungskur und auch der Dekoration wurde von der Stuttgarter Gärtnerei Locher neues Leben eingehaucht. Den unteren Bereich des 26 Meter hohen und rund drei Tonnen schweren Prachtexemplars schmückt seither eine stilisierte Krone aus Getreide, was an den Ursprung als Erntedankfest und an deren Stifter, König Wilhelm I., erinnern soll. Den Mittelteil zieren Girlanden, während oben eine zweifarbige, in gelb und rot strahlende Banderole aus Glanzfolie die Säule in Szene setzt. Die bunten Bänder darunter sollen Bewegung und Freude symbolisieren. Jeder der vier Dachseiten des Info-Pavillons, auf dem die Fruchtsäule thront, widmet sich einem eigenen Thema des Erntedanks: Feldfrüchte, Obst und Gemüse, Feld und Getreide sowie Bauerngarten. Neben heimischen Gewächsen finden sich Leiterwagen, Pflug, Egge, lebensgroße Schafe aus Kunststoff, Vogelscheuchen auf der 140 Quadratmeter großen Fläche.