10.11.2015 Bei der vierten Esslinger Baumesse in der Berkheimer Osterfeldhalle haben sich die Besucher bei 34 Ausstellern in Sachen Bauen, Renovieren und Modernisieren informiert.

 Foto: Asubonteng - Asubonteng

Bei der vierten Esslinger Baumesse, die die Eßlinger Zeitung in der Berkheimer Osterfeldhalle organisiert hat, haben sich die Besucher am Wochenende aus erster Hand bei insgesamt 34 Ausstellern über aktuelle Themen in Sachen Bauen, Renovieren und Modernisieren informiert.

Von Katja Eisenhardt

Elisabeth und Erich Schmid sind aus Hochdorf auf die Esslinger Baumesse gekommen. Das Ehepaar steckt mitten in der Planung für einen Neubau. „Wir werden das elterliche Haus, das ursprünglich etwa aus dem Jahr 1830 stammt, abreißen und stattdessen ein Mehrfamilienhaus mit sechs barrierefreien Wohneinheiten und Aufzug bauen“, berichtete Erich Schmid. Das bestehende Haus von Grund auf sanieren und modernisieren zu lassen, mache im Hinblick auf dessen aktuellen Status und die entsprechend hohen Kosten keinen Sinn. Die Wohnungen des Neubaus sollen anschließend von den eigenen Kindern und weiteren Familienmitgliedern bezogen werden. „Der Plan steht, jetzt geht es um die Beauftragung der Firmen. Dazu wollen wir uns heute auf der Messe informieren“, sagte Schmid.

Reparatur statt Austausch

Am Stand vom „Wohnwerk“ Esslingen kam das Ehepaar mit Elke Baku ins Gespräch. Sie ist Geschäftsführerin der Esslinger Baku-Fliesengalerie, einer von insgesamt rund 20 regionalen Dienstleistungs- und Handwerksbetrieben, die sich im „Wohnwerk“-Netzwerk zusammengeschlossen haben. In einer gemeinsamen Dauerausstellung in der Esslinger Kanalstraße 55 präsentieren sich die Fachbetriebe. „Ob man neu bauen oder eine bestehende Immobilie teils oder komplett sanieren und renovieren möchte - wir können durch das breite Spektrum an Gewerken für jeden das passende Konzept erstellen“, erklärte Elke Baku.

Einen informativen Überblick boten auch die Aussteller der Baumesse: Das Angebot reichte dabei von der fachlichen Beratung in Sachen Rohbau über die energetische Sanierung, den zeitgemäßen Innenausbau, Fenster, Türen, Bad, Heizsysteme oder auch Elemente für den Außenbereich wie Rollläden, Balkone, Zäune, Torsysteme bis hin zum Insektenschutz oder auch den Bereich der Haus- und Gebäudetechnik.

Zum ersten Mal dabei war bei den Ausstellern Schreinermeister Jörg Zander aus Eschach-Holzhausen. Er erklärte den Besuchern, wie man alte, mittlerweile undichte Holzfenster mit relativ kleinem Aufwand und im Vergleich zum Komplettaustausch deutlich günstiger wieder dicht bekommt. „Gerade Holzfenster aus den 60er-, 70er- oder auch 80er-Jahren sind vom Holz her in der Regel sehr robust. Wenn sie entsprechend gepflegt werden, haben sie durchaus eine Haltbarkeit von 80 bis 100 Jahren“, sagte Zander. Häufig sei er auch in denkmalgeschützten Häusern im Einsatz, in denen ein Austausch nicht in Frage komme. Bei der Vor-Ort-Sanierung werde eine zweite Nut in die Fensterrahmen eingefräst, dann die Dichtung eingelegt. Beschläge würden zusätzlich wieder hergerichtet. „An einem Tag werden wir so mit einem Einfamilienhaus fertig.“

Neben den Messebesuchern, die sich bereits gezielt zu einzelnen Themen informierten, waren einige auch gekommen, um sich nach dem Kauf eines älteren sanierungsbedürftigen Hauses oder vor der Renovierung der eigenen Wohnung grundsätzlich Informationen und Anregungen zu holen. Die Themen reichten dabei von der fachgerechten Dämmung über den Austausch der alten Heizsysteme bis hin zu neu zu gestaltenden Bädern, Küchen oder der Erneuerung der Elektrik. Immer im Hinterkopf hatten sie dabei natürlich, dass sich die Gesamtkosten möglichst im Rahmen halten sollen.

Die eigenen vier Wände vor Einbrechern schützen

Wie man die eigenen vier Wände vor ungebetenen Gästen schützen kann, erklärte Kriminalhauptkommissar Paul Mejzlik vom Polizeipräsidium Reutlingen auf der Baumesse in seinem Vortrag zum Thema Einbruchschutz. „Im Landkreis Esslingen hatten wir 2014 insgesamt über 600 Einbrüche, bei den 600 sind wir bereits jetzt im Oktober angelangt. Besonders betroffen sind aktuell die Fildern, aber auch Esslingen.“

Fenster und Türen mit entsprechenden Systemen wie den so genannten Pilzkopfverriegelungen an verschiedenen Stellen im Rahmen oder auch mit dem Einbau eines Stahlkerns im Fensterrahmen zu sichern und auch ansonsten einige Spielregeln zu beachten, sei daher gerade in der dunklen Jahreszeit sehr wichtig. Denn: „Nach etwa vier bis fünf erfolglosen Minuten geben die Täter auf.“

Grundsätzlich gelte: Nie das Fenster gekippt lassen, wenn man das Haus verlässt, auch einen Blick auf die Nachbarhäuser zu haben, wenn die Bewohner nicht daheim sind, und auf auffällige unbekannte Personen oder Fahrzeuge achten und das im Verdachtsfall der Polizei melden.

Infos zur Sicherungstechnik und zu den kriminalpolizeilichen Beratungsstellen - die Beamten kommen auf Wunsch für eine kostenlose Beratung zuhause vorbei - findet man unter: https://www.polizei-bw.de/Praevention/Seiten/sicherungstechnik.aspx