Quelle: Unbekannt

Von Harald Flößer

Wer braucht in Zeiten des allwissenden Internets noch ein Reisebüro, um einen Urlaub zu buchen? Naja, so eine teure Schiffskreuzfahrt will genau geplant sein. Zumal wenn man diese Art von Reise noch nie gemacht hat. Also doch lieber Punkt für Punkt mit Fachleuten durchsprechen. Eine Agentur mitten in Stuttgarts Nobelstadtteil Killesberg kann dafür keine schlechte Adresse sein.

Der Empfang ist freundlich, doch das Auftreten der Frau am freien Schreibtisch ziemlich daneben: superenger Minirock und ein Dekolleté, das jenseits von Gut und Böse ist. Egal. Es geht um eine schöne Reise. „Kreuzfahrt? Da ist mein Kollege Spezialist.“ Der kommt gleich dazu und fragt nach den konkreten Wünschen. „Westliches Mittelmeer, sieben bis zehn Tage, in den Pfingstferien 2018.“

So ganz der „Spezialist“ scheint aber auch er nicht zu sein. „Da gibt es die verschiedensten Anbieter“, lässt er uns wissen. Aber die Kataloge seien noch neu. Erst im April (!) herausgekommen. Und so genau habe er sie auch noch nicht studiert. Zudem hat das elektronische Buchungssystem, wie sich bei mehrere Eingaben herausstellt, seine Tücken. Der Experte versucht, trotz der Unsicherheit cool zu bleiben. „Moment, bitte. Das haben wir gleich.“ Ob Routen, Kabinen, Ausflüge - egal, was man ihn fragt: Er redet immer gescheit daher, aber nirgends kann er konkrete Aussagen machen. Schon gar nicht auf die Frage, ob er nicht für verschiedene Routen mal Preisbeispiele nennen kann. Seine Standard-Antwort: „Das kommt drauf an.“ Nach einer halben Stunde ist unsere Geduld am Ende. Mit der Zusicherung, per E-Mail bald attraktive Angebote zu erhalten, verlassen wir genervt das Reisebüro.

Zwei Tage später dann die Mail: „Sehr geehrter Herr Flößer, nach lange suche nach der Passender Schiff mit Ihre Wünsch Termin eine gute Angebot für Sie. haben ich gefunden, Hoffentlich endspricht dies Ihre Erwartungen.“ Wie soll man darauf reagieren? Vielleicht so: „Fielen Dang, Frau A., Für das kombedente Beratung.“