Quelle: Unbekannt

Von Lorena Greppo

„Musik machen sollte nicht den Profis überlassen werden“, soll die amerikanische Folksängerin Michelle Shocked einmal gesagt haben. Diesem Aufruf scheinen seitdem viele Menschen gefolgt zu sein. In regelmäßigen Abständen werden Sänger und Bands beinahe über Nacht zum YouTube-Star, die eines gemeinsam haben: ihre Musik ist alles andere als professionell. Grup Tekkan, Money Boy und Mördan - sie alle stehen für schräge Töne, die ihnen jedoch Millionen von Klicks eingebracht haben. Und auch Menderes Bagci, der in der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ vor allem durch wiederholte Absagen aufgrund fehlenden Talents auf sich aufmerksam machte, hat einen Plattenvertrag, ist in mehreren TV-Shows aufgetreten und wurde in einer davon sogar zum Dschungelkönig gewählt.

Aber auch abseits des Musikbusiness singen viele Laien. Karaoke-CDs für Spielekonsolen schlugen zu Anfang des neuen Jahrtausends auf dem Markt ein, und viele Bars haben einen Karaokeabend fest im Programm. Dabei geht es den meisten gar nicht darum, alle Töne zu treffen. Entscheidend ist der Spaßfaktor. Der ist in der Regel umso höher, je schräger die Person singt. Wer sich der Peinlichkeit eines solchen Auftritts nicht preisgeben möchte, kann ja immer noch in privaterer Atmosphäre vor sich hin trällern. Im Auto zum Beispiel. Eine Studie von Autoscout24 besagt, dass knapp drei Viertel aller Deutschen beim Autofahren singen, die meisten trommeln zudem noch auf dem Lenkrad mit. Und - sind wir doch mal ehrlich - es zaubert ein Lächeln auf das Gesicht, wenn man den Fahrer nebenan voller Inbrunst das Lied singen sieht, das man selbst gerade im Radio hört. Im Auto sind wir doch alle Singstars.