Quelle: Unbekannt

Von Stephanie Danner

An manchen Orten kann es ziemlich einsam sein. Gut, wenn es dann eine unterhaltsame Lektüre gibt. In Büro-Küchen etwa. Bis der Wasserkocher seinen Dienst verrichtet hat, steht man da so rum. Man könnte jetzt Kaffeebohnen zählen. Oder die Hinweise lesen. So erfährt man, dass die Geschirrtücher gewechselt werden, sobald die schmutzigen im Waschbecken liegen. Macht Sinn. Abends den Wasserkocher ausstecken. Leuchtet ein. „Türe immer schließen.“ Hat sich da ein Schwabe ausgetobt? Doch die „Türe“ findet sich tatsächlich im Duden wieder, wird aber als „besonders landschaftlich“ bezeichnet. Was immer das heißen mag. Rein schwäbisch gedacht, kommt sie jedenfalls fast an die „Kinderwägen“ ran, die andernorts nicht direkt vor dem Eingang abzustellen sind.

Ebenfalls beliebte Örtchen, um nett gemeinte Anweisungen aufzuhängen, sind die stillen. Schon beim Zugehen auf die Türe wird man begrüßt mit „LANGSAM, LANGSAM - bitte vorsichtig eintreten“. In diesem speziellen Fall nachvollziehbar, wurde doch schon das ein oder andere Mal eine Toilettenbesucherin gerammt. Beim Betreten der Kabine prangt oberhalb des Spülkastens die freundliche Aufforderung, das Örtchen doch so zu verlassen, wie man es anzutreffen wünscht. Geht klar. Schließt man allerdings die Türe hinter sich, taucht auf deren Innenseite ein weiterer Schrieb auf.

Bis man seinen Dienst verrichtet hat, sitzt man da so rum. Man könnte jetzt Klopapierblätter zählen. Oder die Hinweise lesen. Hoppla: Man sollte tunlichst keine dieser Blätter auf dem Boden rumliegen lassen. Und wenn das letzte Blättchen gezählt ist, muss eine neue Rolle rein. Ist das nicht eine Selbstverständlichkeit? fragt man sich. Bedarf es solcher Hinweise? Aber natürlich, schon allein zum Zeitvertreib! Und übrigens: Was völlig nervt, sind Klopapierrollen, die falsch herum eingehängt sind. Aber das steht nirgends.