Quelle: Unbekannt

Von Hannes Kern

Wenn es morgens schon so losgeht, fragt man sich, warum man eigentlich aufgestanden ist. Beim Versuch, die Frühstücksbrezel mit einem extra bereitgelegten scharfen Messer längs aufzuschneiden, rutscht der Schreiber dieser Zeilen aus. Autsch! Der kleine Finger der linken Hand blutet heftig. Das tut erstens weh und verdirbt zweitens den Appetit.

Nachdem die fürsorgliche Gattin mit einem Pflaster Erste Hilfe geleistet hat, geht auch der nächste Handgriff gründlich daneben. Der Versuch, den Kaffee aus der vollen Kanne in die Tasse zu gießen, wird zum Desaster. Nicht nur die Tasse ist gefüllt, das heiße Getränk ergießt sich über den halben Frühstückstisch. Was für eine Sauerei.

Unter leisem Fluchen werden die Spuren beseitigt. Zum Glück, ohne weitere Kollateralschäden anzurichten. Immerhin verläuft die Autofahrt in die Redaktion ohne Probleme. Im Verlagsgebäude wartet allerdings der nächste Tiefschlag: Der Aufzug ist kaputt. Was für ein Morgen! Von wegen Morgenstund’ hat Gold im Mund oder der frühe Vogel fängt den Wurm...

Wenigstens ist nach dem Treppensteigen in den vierten Stock die Grobmotorik auf Betriebstemperatur. Der Rest des Tages verläuft übrigens ohne weitere nennenswerte Zwischenfälle. Nur der kleine Finger schmerzt und erinnert an einen Morgen zum Vergessen.