Quelle: Unbekannt

Von Petra Pauli

In Leinfelden wurden kürzlich zwei Autos aufgebrochen. „Unbekannte öffneten nachts an einem 17 Jahre alten und an einem 16 Jahre alten Renault Twingo jeweils gewaltsam das Schloss der Beifahrertür“, schrieb die Polizei. Seit wann nennen die denn das Alter von Autos? Vierjähriger Fiat fährt gegen Leitplanke, Mercedes, acht Monate alt, rundherum zerkratzt - das gab‘s doch auch noch nie. Ist das nicht Altersdiskriminierung? Auch in einer ollen Kiste könnte sich ja ein Schatz verbergen. Gut, in diesen Fällen erbeutete der Dieb nur einen Rucksack und eine Maglight 3D Taschenlampe, was immer das ist, aber bestimmt wertvoll.

Ich fahre auch diesen französischen Kleinwagen (15). Eigentlich wollte ich mir immer mal ein anderes Auto kaufen, aber es hat immer wieder ohne größere Probleme neuen Tüv bekommen, und jedes Mal habe ich gedacht: also zwei Jahre noch. Die meisten Kollegen kennen mich nur mit rotem Twingo, mein Mann auch und meine Kinder sowieso. Dabei war er eigentlich nur eine Notlösung, als ich auf die Schnelle ein Auto brauchte. Aber es gibt auch schlechte Tage. Dann spinnt die Wegfahrsperre. Schon oft habe gedacht: Das war‘s, von hier komme ich nicht mehr weg - und dann ist er doch wieder angesprungen. An viele Marotten habe ich mich gewöhnt: Der Vordersitz lässt sich nicht mehr verstellen, eine Weile hat der Tacho nicht funktioniert und ich fuhr nach Gefühl. Die Antenne ist festgerostet, was aber nur das Servicepersonal in der Waschstraße zur Verzweiflung bringt. Einen Ölwechsel mache ich seit Jahren nicht mehr, weil sich auch hier eine Schraube nicht mehr öffnen lässt. Dafür kratzen Schrammen mich überhaupt nicht, und mit dieser Einstellung können mir auch die engsten Parkhäuser nichts anhaben.

Eine Bekannte hat via Facebook jetzt den 18. Geburtstag ihres Golfs gefeiert. Das spornt mich an. Seitdem wünsche auch ich mir, dass sich unsere Wege erst mit der Volljährigkeit trennen. Bis dahin: Langfinger weg von meinem Auto!