Gerda Mauthe findet den Nahverkehr toll. Quelle: Unbekannt

In der Zeller Ortsmitte, zwischen Bäcker, Bank und Bahnhof, hat sich EZ-Mitarbeiter Peter Dietrich bei Passanten umgehört. Seine Gesprächspartner hat er gefragt: Fühlen Sie sich in ihrem Stadtteil wohl? Vermissen Sie etwas, vielleicht beim Einkaufen? Stört Sie etwas, vielleicht der Verkehrslärm? Gibt es genügend Vereinsangebote?

Gerda Mauthe, 63 Jahre: Uns gefällt es gut, wir sind auch schon eine Weile da. Das Nötigste bekommt man ja hier beim Einkaufen. Dass man einen Gärtner und Obstladen hat, ist richtig toll. Lebensmittelgeschäfte haben es hier ja schon mehrmals versucht. Wenn die Leute halt im Marktkauf einkaufen, können wir nicht erwarten, dass hier in der Ortsmitte ein Lebensmittelgeschäft aufmacht. Aber man kann eine Butter beim Metzger mitnehmen und eine Milch beim Bäcker. Zur Not kann man sich versorgen. Was ich toll finde, ist der S-Bahn-Anschluss und der Bus. Besser als in Zell kann man nicht angeschlossen sein bei den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Hubert Lang, 72 Jahre: Ich habe ja selber ein Blumengeschäft hier. Wir haben zwei Bäckereien, eine Metzgerei und einen Gemüseladen. Dagegen ist die Drogerie verschwunden. Da unten ist der Marktkauf, der alles abdeckt. Das Motto sollte lauten: Leben und leben lassen. Wenn das Geld ein bisschen im Flecken bleibt, kann sich der Flecken auch entwickeln. Sonst stirbt er. Dann müssten die Leute noch mehr fahren. Sie würden mit ihren Autos im Stau stehen und bräuchten noch mehr Sprit. Es wäre gut, wenn noch mehr Leute S-Bahn und Bus nutzen würden. Der Zusammenhalt im Flecken ist okay, Probleme haben wir nicht, auch mit den Asylbewerbern nicht.

Beatrix Hund, 55 Jahre: Mit gefällt es gut. Kleidung gibt es hier nicht, aber das passt schon. Der Zusammenhalt in der Nachbarschaft ist gut. Was den Lärm betrifft: Ich weiß ja, wo ich hingezogen bin, also kann ich jetzt nicht rummaulen. Die Züge höre ich hier nicht. Eine neue Straße nach Kimmichsweiler hoch würde uns natürlich entlasten, das wäre toll. Der Zebrastreifen hier in der Ortsmitte ist gefährlich.

Simone Gehrung, 25 Jahre: Ich arbeite hier, ich vermisse Parkplätze. Man kann hier in der Mittagspause einkaufen und auch ganz gut zum Mittagstisch essen gehen. Die Uschi bietet etwas an, in der Behindertenwerkstatt der WEK kann man essen gehen. Mittagessen gibt es auch noch im Vereinsheim. Eine Möglichkeit ist außerdem der Rieger. Aber das ist halt nicht mehr Zell. Mich stört, dass man nicht direkt auf die B 10 kommt, dass man einen Umweg fahren muss.

Ingrid Haug, 68 Jahre: Ich bin hier schon geboren. Für mich hat sich nicht viel verändert, weil ich noch meine alte Nachbarschaft habe. Wir kommen ziemlich gut miteinander aus. Zum Einkaufen muss man in die Stadt. Man bekommt hier noch Brot und etwas vom Metzger, mehr bekommt man nicht. Die Verkehrsverbindungen sind okay. Der Lärm - mein Gott, wo kommt man heutzutage ohne Lärm aus. Der ist nicht größer als woanders auch. Früher war es besser, da sind weniger Autos die Kirchstraße rauf und runter gefahren. Aber man kann es sowieso nicht ändern. Bei den Vereinen ist öfter mal etwas los. Wenn man an solchen Dingen interessiert ist, kommt man gut damit klar.

Mustafa Hamdan, 23 Jahre: Ich komme aus Syrien und wohne seit zwei Jahren hier. Ich finde, Esslingen ist schön. Wir haben hier alles, wir haben den Marktkauf, den türkischen Laden, die Berufsschule. Das gefällt mir. Ich wohne bei Schwaben, das macht Spaß. Meine Vermieter sind einfach nett zu mir. Ich war sechs Monate im Deutschkurs, seither mache ich eine Ausbildung als Elektriker, hier in Zell bei Barth und Kerner. Das hat alles sehr gut geklappt.

Hannes Kurrle, 17 Jahre: In Zell gefällt es mir ziemlich gut. Ob ich hier etwas vermisse? Keine Ahnung. Ach so, um Partys zu machen, muss man nach Esslingen oder Stuttgart, aber das ist nicht schlimm. In Zell - das ist perfekt, ziemlich ruhig, ziemlich schön. Zell fehlt nichts, Zell hat alles. Ich bin zufrieden, ich wohne schon immer hier. In der Schule bin ich in Esslingen, aber in Zell gibt es auch genügend Schulen.

Patrick Rohde, 32 Jahre: Alles Wichtige gibt es. Es ist gut hier. Die S-Bahn ist super. Vom Lärm hört man nichts, je nachdem wo man wohnt. Manchmal die Flugzeuge, je nachdem wie der Wind steht. Sonst ist alles in Ordnung. Bei den Vereinsangeboten bin ich nicht direkt involviert, aber ich denke, die sind auch vorhanden. Nichts zu bemängeln, alles super.

Ilona Mauthe, 33 Jahre: Uns gefällt es prima. Ich vermisse den Schlecker, der früher hier war, einen Drogerieladen halt. Aber sonst haben wir ja alles soweit. Für die Kinder gibt es Sportgruppen, die Musikschule, ein paar Sachen gibt es schon, das ist schon okay. Verkehrslärm haben wir bei uns nicht, Richtung Hangelstein hoch ist es eigentlich ganz ruhig. Wir genießen dort den schönen Ausblick.

Gerhard Kienzle, 80 Jahre: Ich bin ein alter Zeller. Ich bin schon 80 Jahre in Zell. Und solange ich lebe, bleibe ich auch in Zell. Beim Einkaufen vermisse ich nichts. Mir geht es gut in diesem Ort.