Ostfilderns Moritz Grimm (links) und Roman Fleisch (rechts) stellen sich Wernaus Lucas Walter entgegen. Foto: Rudel Quelle: Unbekannt

Wernau - Begeisternder Handball sieht anders aus - vor allem die erste Hälfte zwischen den Landesligisten HC Wernau und HSG Ostfildern wirkte weniger wie ein Derby, als mehr wie ein Freundschaftsspiel. Am Ende nahmen aber beide Teams etwas Positives mit: Die Ostfilderner sicherten sich mit dem 28:24 (13:11)-Sieg wichtige Punkte im Kampf um die oberen Ränge und Schlusslicht HCW sammelte Selbstvertrauen.

Von Stefanie Gauch-Dörre

Michael Schwöbel war bedient. Ostfilderns Trainer sprach von einer katastrophalen Leistung: „Ich bin total unzufrieden. Ich hoffe, dass das ein Warnschuss für die nächsten Spiele war.“

Die favorisierten Ostfilderner nahmen immer wieder einen Gang raus und machten nur das Nötigste. Hätten die Wernauer diese Phasen etwas cleverer genutzt, wäre vielleicht eine Überraschung möglich gewesen. Aber der HCW wirkte vor allem im Angriffsspiel verunsichert und agierte zu nervös. Dennoch war der Tabellenletzte zufrieden. „Die Tendenz zeigt nach oben“, lobte Spielleiter Matthias Bristle, der den erkrankten Coach Ralf Hoenig vertrat. Vor allem an ihre Abwehrleistung wollen die Wernauer anknüpfen. „Wir haben uns teuer verkauft und nehmen Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben mit“, sagte Manuel Tremmel. Der Linkshänder musste nach 38 Minuten das Feld verlassen, weil die Schiedsrichter ihm nach einem Foul an Ostfilderns Daniel Kögler die Rote Karte gezeigt hatten - eine umstrittene Entscheidung, die es den Wernauern nicht einfacher machte. „Am Ende gingen uns dann die Kondition und die Alternativen aus“, betonte Bristle.

Kurz zuvor hatte Wernaus Sem Schade im zweiten Anlauf den Ausgleich zum 14:14 (34.) erzielt und die Hoffnungen beim Heimteam in die Höhe schnellen lassen. In der 33. Minute war er noch freistehend an HSG-Schlussmann Fabio Breuning gescheitert.

„Das reicht noch“, schwörte Bristle die Wernauer in der 48. Minute beim Stand von 19:21 ein. Doch es folgten drei unkonzentrierte Abschlüsse und beim 26:20 durch Ostfilderns Dominik Wagner war die Vorentscheidung gefallen (55.). „Es hätte nie so eng werden dürfen“, haderte Schwöbel und ergänzte: „Wir wollten schnell nach vorne spielen. Im Angriff haben wir dann aber zu oft 50-Prozent-Chancen genommen.“ Gegen die SG Bettringen wartet auf die HSG der nächste Gegner aus dem Tabellenkeller. Dann soll die Einstellung wieder stimmen und Schwöbel wünscht sich einen emotionaleren Auftritt. Wernau tritt bei der HSG Friedrichshafen/Fischbach an.

Mager war nicht nur die Vorstellung der beiden Teams. Für ein Derby waren mit 80 Zuschauern auch wenig Unterstützer in der Halle. Sowohl den abstiegsbedrohten Wernauern als auch der drittplatzierten HSG würde mehr Zuspruch von den Rängen guttun.

statistik

HC Wernau: Maaß, Müske; Liegat (5/1), Kläger, Tremmel (6), Walter (2), Mastalirz (4), Weippert, Lapp (1), Schade (4), Köder (1), Mark (1).

HSG Ostfildern: Haisch, Breuning; Pfeiffer, Kögler, Roman Fleisch (4), Schlemmer (1), Schaber, Schneider (3), Fröschle (2), Wagner (3), Moritz Grimm (4), Gladel (2), Klein, Tobias Grimm (9/5).

Schiedsrichter: Kluge / Klindera (Altensteig).

Zuschauer: 80.

Zeitstrafen: 8:6 - zwei Mal zwei Minuten für Schade (Wernau), ein Mal zwei Minuten für Liegat, Tremmel (Wernau), Pfeiffer, Wagner, Tobias Grimm (Ostfildern).

Rote Karte: Tremmel (38./grobes Foulspiel) / - .

Beste Spieler: Tremmel, Liegat / Tobias Grimm, Schneider.