TVN-Trainer Pascal Morgant fühlt sich pudelwohl in Nellingen und will den Weg, der vor drei Jahren begann, konsequent weitergehen. Foto: Rudel Quelle: Unbekannt

Großröhrsdorf -Vor drei Jahren trat Pascal Morgant sein Traineramt beim TV Nellingen an und formte aus einem Abstiegskandidaten eine Mannschaft, die nun den Aufstieg in die Bundesliga geschafft hat. Morgant genießt ein hohes Ansehen, sowohl beim Team als auch bei den TVN-Verantwortlichen und den Fans. „Ich bin der Meinung, dass in der Mannschaft noch viel Potenzial steckt“, sagt Morgant über die Konkurrenzfähigkeit des Aufsteigers in der Bundesliga.

Das war sicherlich die schönste Rückfahrt von einem Auswärtsspiel zurück nach Nellingen. Wie war die Feier im Bus?

Morgant: Wir haben richtig schön und ausgelassen gefeiert. Und es hat gar nichts ausgemacht, dass es eine lange Rückfahrt war.

Musste nachgetankt werden?

Morgant: Der Bus nicht . . .

Nach einem gelungen Saisonstart hat die Mannschaft nach der Winterpause ein wenig nachgelassen, ohne allerdings einen großen Einbruch zu erleiden. Woran lag es, dass die Leistungen in der zweiten Saisonhälfte eher schwankend waren?

Morgant: Das ist relativ leicht zu beantworten. Uns sind viele wichtige Spielerinnen ausgefallen, und das teilweise über sehr lange Zeit. In der Masse der Verletzungen hat das dazu geführt, dass wir nicht mehr so konstant gespielt haben.

Der Kader für die nächste Saison ist nahezu komplett. Auf welchen Positionen müssen noch Verstärkungen gesucht werden?

Morgant: Wir brauchen auf der Linksaußenpostion und im Tor noch Verstärkungen. Im Tor deshalb, weil Stefanie Brandl in diesem Jahr den Bachelor macht und aussetzen wird.

Ist die Mannschaft in der derzeitigen Zusammenstellung in der Bundesliga konkurrenzfähig?

Morgant: Natürlich. Und das wollen wir beweisen. Ich bin der Meinung, dass in der Mannschaft noch viel Potenzial steckt. Aber uns ist auch klar, dass wir ab dem 1. Juli um den Klassenverbleib kämpfen werden. Diese Herausforderung wollen wir annehmen.

Müssen Sie die Spielweise verändern, um in der Bundesliga zu bestehen?

Morgant: In der Bundesliga wird es noch intensiver und schneller werden. Diesen Anpassungsprozess wollen wir gehen. Neben der Neckarsulmer Sport-Union gehörten wir sicherlich zu den schnellsten Mannschaften in der 2. Bundesliga.

Wird die Härte ein Problem werden?

Morgant: Das glaube ich nicht. In Punkto Härte werden wir auf jeden Fall mithalten

Was erwarten Sie nun vom Umfeld? Von der Stadt Ostfildern, von den Sponsoren, von den Fans?

Morgant: Erwarten tue ich in der Hinsicht gar nichts. Ostfildern und die Region haben nun eine Mannschaft in der Bundesliga, alle dürfen sich uns anschließen. Wir freuen uns über jede Unterstützung. Alle sind eingeladen, gemeinsam mit uns sich in das Abenteuer Bundesliga zu stürzen.

Sie haben für die nächsten zwei Jahre noch einen Vertrag. Wo steht die Mannschaft in zwei Jahren?

Morgant: Das wird die Entwicklung zeigen. Ich habe auch deshalb in Nellingen um zwei Jahre verlängert, weil ich hier noch nicht fertig bin. Ich will mit dem Verein und der Mannschaft den Weg weitergehen, den wir vor drei Jahren begonnen haben.

Nicht wenige Experten trauen Ihnen zu, mittelfristig auch eine höherklassige Männer-Mannschaft zu betreuen. Ist das ein Punkt in Ihrer Karriere-Planung?

Morgant: Darüber machen ich mir im Moment keine Gedanken. Ich fühle mich hier pudelwohl. Aber es freut und ehrt mich natürlich, dass mir das zugetraut wird.

Das Interview führte Andreas Müller.