Wieder zurück in der Fuchsgrube: Stürmer Patrick Warth (links) beendet sein Gastspiel in Göppingen und will wieder für Köngen Tore schießen.Archiv Foto: Rudel Quelle: Unbekannt

Von Hannes Kern

Köngen - Fußball-Landesligist TSV Köngen steht so gut da wie schon lange nicht mehr. Jahrelang kämpften die Kicker aus der Fuchsgrube gegen den Abstieg, und jetzt stehen sie vor Beginn der Rückrunde auf einem beachtlichen sechsten Platz. Alles im grünen Bereich also? Nicht ganz. Die Nachricht, dass Trainer Mario Sinko die Köngener am Saisonende aus beruflichen Gründen verlässt, trübt die Stimmung. „Leider“, lautet der kurze, aber treffende Kommentar des Sportlichen Leiters Joachim Dienelt zu Sinkos Entscheidung.

Sinko, Inhaber der UEFA-A-Lizenz, fiel es „nicht leicht“, der Mannschaft seine Entscheidung mitzuteilen. „Ich habe versucht, Beruf, Familie und Sport unter einen Hut zu bekommen, aber das war nicht mehr möglich“, erklärt der 48-Jährige. „Ich muss jetzt meine berufliche Chance nutzen.“ Mittlerweile ist der Trainerwechsel laut Sinko „kein großes Thema mehr“. Gleichwohl hat der Coach in Köngen noch ehrgeizige Ziele: „Es ist wichtig, dass wir eine gute Rückrunde spielen. Vielleicht noch besser als die Vorrunde.“

Zweifelsohne ist der Aufschwung der Köngener Fußballer eng mit dem Namen Sinko verbunden. Der Trainer hat laut Dienelt „neue Ideen und Inhalte“ eingebracht und aus einem potenziellen Abstiegskandidaten eine Mannschaft geformt, die in der oberen Tabellenhälfte mithalten kann. „Die Mannschaft hat sich spielerisch verbessert und lässt sich von Rückschlägen nicht mehr aus der Ruhe bringen“, sagt Dienelt.

Sinko erklärt den Wandel mit der Einführung eines „modernen Spielsystems“, zuvor sei eher „Kick and Rush“ angesagt gewesen. „Es gab zwar viele gute Einzelspieler, aber es war keine richtige Mannschaft“, urteilt Sinko. „Jetzt sind wir als Team stark. Das ist der Schlüssel zum Erfolg.“

Dennoch sieht er Verbesserungspotenzial. Vornehmlich um Umschaltspiel und im mentalen Bereich. „In 80 Prozent der Spiele haben wir in den ersten 30 Minuten ein Gegentor bekommen“, sagt der Trainer. Dienelt sieht Defizite im Defensiverhalten, die sich in 32 Gegentoren in 17 Spielen niederschlagen. Gleichwohl ist die bisherige Torausbeute (26) ausbaufähig.

Die personelle Situation hat sich entspannt. Stürmer Patrick Warth kehrt nach einem halbjährigen Gastspiel beim Oberligisten 1. Göppinger SV in die Fuchsgrube zurück, Migel und Rafael Horeth haben ihre Verletzungen auskuriert.

Trotz allem Optimismus warnt Sinko davor, sich schon in Sicherheit zu wiegen. „In dieser Liga kann jeder jeden schlagen“, sagt der 48-Jährige, fügt aber hinzu: „In den ersten vier bis fünf Spielen wollen wir alles klar machen.“

Dienelt weiß aus Erfahrung um die Unwägbarkeiten „in dieser gefährlichen Liga“ und will das Thema Abstieg möglichst bald abhaken, „damit wir in Ruhe planen können“. In Sachen neuer Trainer sind bereits einige Bewerbungen eingegangen. „Die werden wir jetzt in Ruhe sondieren“, sagt der Sportliche Leiter.