Mit viel Einsatz könnte der TV Unterboihingen in der neu zusammengesetzten Kreisliga B, Staffel 2, für eine Überraschung sorgen. Foto: Rudel Quelle: Unbekannt

Von Max carlo Pradler

Esslingen - In der neu zusammengesetzten Staffel 2 der Kreisliga B ist die Rollenverteilung der einzelnen Teams deutlich weniger erkennbar als in der benachbarten Staffel 1. Die Teams gegenseitig kennen sich kaum und Favoriten sind nur schwer auszumachen. Geht es jedoch nach den verschiedenen Klubs, werden wohl der TSV Wendlingen II, der TV Unterboihingen und die TSG Esslingen die Gejagten sein.

TSV Wendlingen II: Würde man es optimistisch ausdrücken, könnte man sagen, die Vorbereitung des TSV Wendlingen II böte noch einiges an Verbesserungspotenzial. Nach vier Testspielen steht unterm Strich eine Bilanz von 4 zu 13 Toren, bei einem Sieg und drei Niederlagen. Doch das ist nicht der einzige kritische Punkt für die Mannschaft um Trainer Patrick Maier, denn auch die Trainingsbeteiligung während der Vorbereitung ließ deutlich zu wünschen übrig.

Beim Trainingslager im heimischen Sportgelände „Speck“ waren beispielsweise gerade einmal sieben Spieler anwesend. Logisch, dass sich taktische Dinge unter diesen Umständen nur schwer trainieren lassen. Ferner kommt die Tatsache hinzu, dass TSV-Toptorjäger Julian Kömpf, der in der vergangenen Spielzeit 27 Treffer erzielte, in die erste Wendlinger Mannschaft aufrückte und offensiv eine immense Lücke hinterlässt.

Nach der überwiegend sehr überzeugenden Saison 2015/2016 und dem Erreichen des vierten Tabellenplatzes, gelten die Kicker vom „Speck“ in dieser Runde eigentlich zu den Favoriten in der Liga. Um dieser Rolle allerdings ansatzweise gerecht zu werden, müssen sich die Wendlinger zum Saisonstart noch signifikant steigern. Nichtsdestotrotz besteht Hoffnung, dass dies bald geschieht. Denn in Kevin Goller, Robin Schober-Slis, Yannick Frick und Robin Beck werden vorerst vermutlich vier Akteure aus der Wendlinger Kreisliga-A-Mannschaft in den Kader des TSV II rücken.

Wendlingens Torwart Christopher Gneiting ist guter Dinge: „Unser Trainer hat die schwierige Situation mit dem Personalmangel gut gemeistert. Bald kommen zudem die verletzten Michael Klein, Alexander Barth, Muammer Bozat und Jan Seidler zurück, dann sieht es auch wieder besser aus bezüglich der Kadergröße.“

TSG Esslingen II: Zumindest von den Ergebnissen her liegt hinter der TSG Esslingen II eine sehr unbefriedigende Vorbereitung. In den fünf Testspielen setzte es vier mal eine deutliche Niederlage, lediglich einmal gelang der TSG ein Remis (0:0 beim TSV Lustnau II). Dies könnte auch daran liegen, dass die Esslinger zurzeit noch mitten in einem Findungsprozess weilen. Denn mit ganzen 13 Neuzugängen und 15 Abgängen hat die Mannschaft um Spielertrainer Burhan Sayyed einen strikten Umbruch hinter sich, der logischerweise Zeit benötigt. Unter anderem schloss sich der TSG mit Manuel Butto, den Brüdern Jakub und Julian Sowula, Fabian Steidle und Thanakorn Weber ein verheißungsvolles Quintett vom TB Ruit II an.

Trotz der schwierigen Vorbereitung ist Sayyed mit der Entwicklung des Teams zufrieden: „Die Spieler sind sportlich und charakterlich gereift.“ Deshalb sei für die Esslinger in dieser Saison ein Platz unter den ersten fünf angepeilt.

TV Unterboihingen: Mit viel Rückenwind und einer großen Portion Selbstvertrauen aus dem Sennerpokal startet der TV Unterboihingen in die Runde. Bei dem Fußballturnier, das vor zwei Wochen beim benachbarten TSV Oberboihingen stattfand, erreichte der TVU als eines der niederklassigsten Vereine einen beachtlichen sechsten Rang. Unter anderem trotzte das Team von Trainer Edmondo Malerba dem Landesligisten FV 09 Nürtingen in der Vorrunde mit einer kämpferisch starken Leistung ein 0:0 ab, während man Bezirksligist TSV Neckartailfingen im Achtelfinale sogar nach Elfmeterschießen rauswarf. Erst im Viertelfinale war dann mit 1:2-Niederlge gegen den TSV Altdorf Schluss. „Offizielle“ Testspiele hatten die Unterboihinger dagegen lediglich zwei - sowohl gegen den TSV Raidwangen II (2:2), als auch beim TSV Baltmannsweiler (1:1) gab es ein Unentschieden.