Die Zweikampfstärke von Esslingens Modou Lamin Ndow (Mitte) wird auch am Sonntag gegen den TSV Wernau wieder gefragt sein.Archiv Foto: Rudel Quelle: Unbekannt

Von max carlo Pradler

Esslingen - Die Rollenverteilung scheint klar zu sein, wenn am 21. Spieltag der Fußball-Kreisliga A die SV 1845 Esslingen auf den favorisierten TSV Wernau trifft (Sonntag, 15 Uhr).

Aktuell mehr als doppelt so viel Punkte, die um 46 Tore Differenz bessere Trefferausbeute und einige Jahre mehr Erfahrung auf dem Buckel - diese Ausgangslage unterstreicht die Favoritenrolle des TSV Wernau im Vergleich zur SV 1845 augenscheinlich. Das räumt auch Wolfgang Walter, Abteilungsleiter der Gastgeber, ein: „Die Wernauer sind in diesem Jahr natürlich noch ein anderes Kaliber als wir. Aber wir können daraus nur lernen. Denn die Punkte müssen wir sowieso gegen unsere direkten Konkurrenten holen.“

Resignieren will Walter damit keinesfalls, denn das wäre nach dem vielversprechenden Start ins neue Fußballjahr mit vier Punkten aus zwei Spielen auch vermessen. „Wir sind uns darüber im Klaren, dass für uns einzig die Mission Klassenverbleib zählt. Aber wenn wir an unsere Leistungen zuletzt anknüpfen, können wir auch am Sonntag etwas Zählbares mitnehmen“, hofft Walter. Dass hingegen personell zurzeit etwas der Schuh drückt und die Esslinger nur auf eine begrenzte Anzahl an Spielern zurückgreifen können, bringt den SV-Abteilungsleiter nicht in Besorgnis: „Die Spieler, die auf dem Feld stehen, wissen genau, welche Aufgabe zu erledigen ist. Da mache ich mir keine Gedanken.“

Etwas gelassener können dagegen die Wernauer in die nächsten Wochen starten. Der Vorsprung auf die Abstiegsränge ist so groß, dass bereits jetzt für die neue Kreisliga-A-Saison geplant werden kann. Simultan dazu wird vermutlich aber ebenso wenig der Aufstiegskampf eine Rolle spielen, denn dafür ist der Rückstand mit über zehn Zählern schlichtweg zu üppig. TSV-Leistungsträger Okan Aslan findet für diese Situation eine Erklärung: „Wenn wir ganz oben mitspielen wollen, müssen wir es erst schaffen, wöchentlich konstante Leistungen abzurufen. Und das gelang uns bisher nicht. Deswegen schauen wir ohnehin nach uns und nicht auf die Platzierung.“

Dass die Wernauer zu Topleistungen im Stande sind, zeigt auch der 2:0-Auswärtssieg beim Tabellenführer TSV Wendlingen vergangene Woche. „Da haben wir gesehen, dass wir mit läuferischer und taktischer Disziplin jeden schlagen können. Wenn wir jede Partie mit diesem Selbstbewusstsein angehen, schauen wir, was am Ende dabei rauskommt“, so der 23-Jährige.