Stuttgart (eh) - Oberbürgermeister Fritz Kuhn hat nach der Berufung von Susanne Eisenmann zur Kultusministerin die Vertretung der Zuständigkeiten für das Referat Kultur, Bildung und Sport geregelt. Er selbst wird vorübergehend die Kultur verantworten, Bürgermeister Michael Föll interimsweise die Bereiche Bildung und Sport.

Wie berichtet, will Stuttgarts Oberbürgermeister nach den Pfingstferien Gespräche mit dem Gemeinderat über neue Referatszuschnitte führen. Schon seit langem denkt Kuhn über eine Neuordnung der Zuständigkeiten seiner sieben Beigeordneten nach. Denn die inhaltlichen Aufgaben sind augenscheinlich nicht immer passend zugeordnet. Der außerplanmäßige Weggang von Eisenmann dürfte ihm also willkommener Anlass sein, die bestehende Struktur der Referate zu verändern. Denkbar wären viele Möglichkeiten. Die Kultur zum Beispiel war unter Manfred Rommel schon einmal Chefsache - und Kuhn, der bekennende Kulturfreund, könnte daran mehr als nur übergangsweise Interesse haben. Die Zuständigkeit für die Krankenhäuser könnte sowohl bei Föll, der für Wirtschaft, Finanzen und städtische Beteiligungen verantwortlich ist, als auch bei der für Gesundheit und Soziales zuständigen Bürgermeisterin Isabel Fezer angesiedelt werden. Möglich wäre es auch, Bildung und Betreuung mit dem Bereich Jugend zusammenzuführen. Und eine Kombination aus allgemeiner Verwaltung und Sport hatte es bereits in den 90er-Jahren gegeben.

Die Gespräche Kuhns mit den Fraktionen sollen in einen Vorschlag des OB über die künftigen Ressorts münden, über den der Gemeinderat dann entscheiden wird. Auf der Grundlage dieses Beschlusses wird noch vor der Sommerpause eine Ausschreibung der Referentenstelle erfolgen. Damit können die Parteien mit der Suche nach Bewerbern beginnen, die dem Anforderungsprofil entsprechen. Dass die vakante Beigeordnetenstelle eingespart werden könnte, gilt als unwahrscheinlich.