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Nach dem angekündigten Rückzug von Nils Schmid als SPD-Landeschef wird gerätselt: Wer könnte seine Nachfolge antreten? Nun wirft eine Frau ihren Hut in den Ring.

Baden-Württembergs frühere Sozialministerin Katrin Altpeter will als SPD-Landeschefin kandidieren. «Ich stehe für die Wahl bereit», sagte sie der «Waiblinger Kreiszeitung» (Freitag). Die SPD müsse sich in Richtung Soziales neu ausrichten. «Aber reißen Sie mal einen Zwölf-Prozent-Laden wieder hoch», sagte sie. Bisher hielten sich mögliche Kandidaten für eine Nachfolge von SPD-Landeschef Nils Schmid eher bedeckt. Er hatte am Samstag als Konsequenz aus der bitteren Niederlage bei der Landtagswahl angekündigt, nicht wieder für den Posten des Parteivorsitzenden anzutreten.

Die gelernte Altenpflegerin Altpeter aus Waiblingen war unter Grün-Rot Sozialministerin. Nach dem Regierungswechsel hatte sie angekündigt: «Ich orientiere mich jetzt erst einmal neu.» Sie wolle sich aber auch weiter politisch einbringen. «Ich war, bin und bleibe ein politischer Mensch – daran ändert ein wegfallender Ministertitel nichts.»

Als wahrscheinlichste Nachfolgerin bei der Wahl der SPD-Spitze galt die stellvertretende Parteivorsitzende und Verdi-Landeschefin Leni Breymaier. Sie selbst hält sich dazu mit Aussagen aber zurück. Zu Altpeters Ankündigung sagte sie der Deutschen Presse-Agentur: «Das überrascht mich. Frau Altpeter ist eine großartige Frau.»

Die Wahl einer neuer SPD-Spitze ist beim Landesparteitag im Oktober geplant. Auf die Frage, ob mehrere Kandidaten denkbar sind, sagte Breymaier: «Wir sind eine muntere Partei.» Neben Breymaier galt bislang SPD-Fraktionschef Andreas Stoch als möglicher Aspirant für den Landesvorsitz. Doch er winkte kürzlich ab. Vize-Parteichef Peter Friedrich ist nach eigenen Angaben noch unentschieden, ob er sich um den Parteivorsitz bewerben will. Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück brachte sich vor Schmids angekündigtem Rückzug für eine Doppelspitze ins Gespräch - damals allerdings noch mit Schmid.

Unter Schmids Spitzenkandidatur hatte die SPD bei der Landtagswahl am 13. März desaströse 12,7 Prozent erreicht - 10,4 Punkte weniger als bei der Wahl 2011.