„Licht!“ steht auf der Außenhaut des neuen Forschungszentrums „Arena 2036“ der Universität Stuttgart. In den kommenden Wochen und Monaten wird die riesige Halle mit Leben gefüllt. Foto: Steegmüller Quelle: Unbekannt

Stuttgart (seb) - Die Finanzministerin Edith Sitzmann hat gestern den Forschungsneubau „Arena 2036“ auf dem Campus in Vaihingen an die Universität Stuttgart übergeben. Wissenschaftler und Ingenieure verschiedener Einrichtungen sollen dort die Brücke zwischen Grundlagenforschung und Wirtschaft schlagen und die Zukunft des Automobilbaus gestalten.

Noch steht die ganz in Weiß gehaltene Produktionshalle im Herzen des Unigeländes quasi leer - nur einige wenige Container, eine Rohkarosse eines Mercedes und zwei Roboterarme füllen die 4700 Quadratmeter große Fläche bislang. Auch in den angrenzenden Büros und Messräumen ist noch kein Arbeitseifer zu spüren. Das wird sich bald ändern: Gestern hat die Finanzministerin im Rahmen eines Festaktes offiziell den Schlüssel vom Land nach 17-monatiger Bauzeit an die Uni Stuttgart übergeben. In den kommenden Wochen ziehen 150 bis 250 Mitarbeiter in die Forschungsfabrik ein.

Die „Arena 2036“ sei ein Leuchtturmprojekt, so die Grünen-Politikerin, bei dem „wir nicht nur neue Wege in der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft gehen, sondern auch neue Wege der Finanzierung“. Das Investitionsvolumen beträgt 28,5 Millionen Euro. Die Universität Stuttgart trägt die Hälfte der Baukosten, die andere Hälfte stammt aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). „Es ist das erste Mal, dass ein Hochschulgebäude auf diese Weise gemeinsam finanziert wird“, so Sitzmann. „Mit der Forschungsfabrik bauen wir den Campus Vaihingen weiter aus und bündeln die europäische Spitzenforschung für die Zukunft des Automobils - Made in Baden-Württemberg.“

Das Ziel der „Arena 2036“ sei, dass auch „die nächste Generation des Automobils in Baden-Württemberg entsteht“, fügte Ministerialdirektor Ulrich Steinbach vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst hinzu. In der Forschungsfabrik werde Wissenschaft und Industrie ihr Know-how in Sachen Leichtbau und innovative Produktionstechnologien einbringen und so gemeinsam an der Entwicklung des Automobils der Zukunft arbeiten. „Wir wollen mit der neuen Forschungsfabrik die hohe Qualität des Campus Vaihingen erhalten und weiter stärken. Das ist unser gemeinsamer Auftrag.“

Die Vertreter des Landes zeigten sich überzeugt, dass in dem Neubau dafür die idealen Rahmenbedingungen geschaffen worden sind. Die Halle erlaube ein Höchstmaß an Flexibilität, da sie stützenfrei Platz für unterschiedliche Versuchsaufbauten biete und somit prädestiniert für eine wandlungsfähige Produktion sei.

„Arena 2036“ steht für Active - Research - Environment for the Next Generation of Automobiles. Im Jahr 2036 jährt sich die Geburtsstunde des Automobils mit der Patentierung des „Motorwagen Nummer 1“ durch Carl Benz zum 150. Mal. Die Forschungsaktivitäten werden durch das Programm „Forschungscampus - öffentlich-private Partnerschaft für Innovationen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.