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Wer hat’s erfunden? Die legendäre Frage aus dem schrägen Werbespot für ein Schweizer Kräuterbonbon ist in diesem Fall ganz einfach zu beantworten. Das Altbacher Kinderferienprogramm haben die SPD-Gemeinderäte Lotte Klein und Hans-Dieter Reeker erfunden. Vor knapp 25 Jahren.
In Denkendorf gebe es ein Kinderferienprogramm, warum nicht auch in Altbach? So fragte eine Altbacherin bei Lotte Klein an. Diese eilte im Frühjahr 1992 mit Hans-Dieter Reeker zu Bürgermeister Walter Stetter. Der Vorschlag der beiden: Vereine, Organisationen, Firmen und eventuell Einzelpersonen sollten in den Sommerferien verschiedene Aktivitäten für Kinder anbieten. Die Gemeinde solle die Räume stellen, für die Versicherung sorgen, ein Programm vor allem an die Altbacher Schüler verteilen und die Anmeldung organisieren.
So kam es und so blieb es seither. Beim ersten Mal waren neun Anbieter mit zwölf Angeboten am Start, am fleißigsten war die Bücherei mit drei Terminen. Es ging zum Start zur Feuerwehr und zum Tennis-Schnupperkurs, es gab Spiel und Spaß in der Sporthalle und mit der SPD ging es ins Urweltmuseum Holzmaden.
Das erste Programmheft wurde noch mit der Schreibmaschine getippt. Das wird es heute längst nicht mehr, doch das Design ist noch immer unverändert, inklusive Rudi Rüssel auf dem bunten Deckblatt. Im Jubiläumsjahr sind es, das passt prima, 25 Angebote. Sie sind nun nicht mehr wie beim ersten Mal auf eine Woche konzentriert, sondern über die ganzen Sommerferien verteilt.
Es gab und gibt Dauerbrenner: In 20 Jahren wurde das inzwischen in den Ruhestand versetzte „Kochen mit Lotte“ zur Kultveranstaltung, immer wieder machte die heute 76-Jährige mit Kindern Maultaschen und Kartoffelsalat, natürlich mit eigenem Nudelteig. Klein erinnert sich auch an Ausflüge in den Schwabenpark, den Europapark und mehrmals nach Tripsdrill, mit bis zu 45 Kindern. Zweimal ging dabei ein Kind im Park verloren und musste gesucht werden.
Viele treue Anbieter
Reeker hat nachgezählt: Das Sommerfest für Kinder zum Jubiläum, gleich am ersten Ferientag, war bereits das 70. SPD-Angebot im Kinderferienprogramm. Auch viele andere zählen zu den treuen Anbietern, vom Turnverein Altbach, dem Sportclub und dem Tennisclub Altbach-Zell bis zu Bücherei, Feuerwehr und CVJM. Der Gemeinderat ist ebenfalls komplett dabei: Mit der UWV geht es diesmal ins Planetarium, mit der CDU auf den Waldwiesenhof in Altbach.
Fast alle Angebote kosten zwischen gar nichts und fünf Euro, nur die Ausflüge sind teurer - Tripsdrill „all inclusive“ für zehn Mark wie früher, das ist heute nicht mehr ganz zu schaffen. Beim Sommerfest der SPD im Heinrich-Mayer-Park war für die angemeldeten 23 Kinder dagegen alles gratis, auch die Rote Wurst und Getränke und für jeden ein Glas von Lottes Jubiläumsmarmelade.
Von dieser hatte Klein vorsichtshalber gleich 32 Gläser abgefüllt, die selbst zu bemalende Tasche zum Heimtragen gab es für die Kinder ebenfalls. An zwölf Stationen konnten sie ihre Geschicklichkeit beweisen, von Klassikern wie Sackhüpfen und Dosenstelzen bis zur Slackline. Viel Spaß machte das Katz- und Mausspiel mit dem Schwungtuch: Ein Kind oben als Katze, eines unter dem Tuch als Maus.