Rotation Beim Rotation Kinderprogramm Rotation im Schulhof war für die Kleinen viel geboten. Unter anderem konnten sie bunte Rotation Sandbilder Rotation machen. Foto: Ait Atmane Quelle: Unbekannt

Die Reichenbacher feiern ihr Dorffest nicht jedes Jahr, sondern immer dann, wenn die Vereine die Zeit für gekommen halten. Im Schnitt ist das alle drei bis vier Jahre der Fall - dann kommt das Dorf bei Gemütlichkeit und Party unterm großen Schirm über dem Brunnenplatz und drum herum zusammen.

Von Karin Ait Atmane

Schon am Freitagabend kamen rund 500 Menschen bei volkstümlicher Musik der „Aspach Buam“ und bester Stimmung zusammen. An diesem Abend stellen alle teilnehmenden Vereine Helfer, die unter Regie der Arbeitsgemeinschaft der Reichenbacher Vereine (AGRV) arbeiten und so einen Teil der Kosten für das Fest erwirtschaften. Am Samstag haben dann die Teilnehmer ihre eigenen Stände und Kassen. Die 16 Vereine und Organisationen, vom Radsportverein bis zur Ganztagesschule zogen festlich auf dem Brunnenplatz ein, begrüßt von Moderator Andreas Löffler und dem Applaus der Gäste.

Weitere Vereine gestalteten am Nachmittag der Vereine am Sonntag das Bühnenprogramm. Der große, über dem Platz aufgespannte Schirm bot nicht nur Regen- und Sonnenschutz, sondern schuf auch heimelige Atmosphäre wie unter einem weißen Himmel. Die Brunnenstraße wurde, leergeräumt von den sonst dort parkenden Autos, zur Festmeile: Der türkische Elternverein lud an eine lange Tafel ein und am oberen Ende der Gasse hatte die Werbeinitiative WIR mit Unterstützung der Anwohner ihr bewährtes französisches Dorf aufgebaut. Das bilde den Gegenpol zum Brunnenplatz, meinte WIR-Vizepräsident Hermann Mahr: „Das ist die ruhige Ecke hier, und unten ist die Halli-Galli-Ecke.“

Nah am Trubel fühlte sich die Feuerwehr sichtlich wohl, die ebenfalls einen privaten Hof nutzen durfte. „Bester Stand!“, erklärten die Feuerwehrmänner Björn Held und Mario Dagott selbstbewusst: „Die Asia-Nudelbox ist der Renner und der Gyros-Teller legendär.“ Noch besser als die Portionen sei nur die Qualität. Beim Musikverein „Glück auf“ um die Ecke hatte das Dutzend Mitglieder hinter der Theke alle Hände voll zu tun, während die Vereinskameraden auf der Bühne nicht nur beschwingt musizierten, sondern auch Gesangseinlagen boten.

Andreas Löffler, drei Tage im Dauereinsatz, wechselte derweil seine Dorffest-Krawatte mit dem Reichenbacher Wappen gegen eine mit Enten-Symbol: Die Badewannen-Vögel der Reichenbacher Kindergärten waren am Start. Anders als das Dorffest findet das Entenrennen jährlich statt. Um die 1000 knallig gelbe oder bunt bemalte Plastikentchen schwimmen bei den beiden Starts für Kindergärten und für die Allgemeinheit den Bach runter, berichtete der AGRV-Vorsitzende Andreas Nitsch. Das Entenrennen trägt ebenfalls zur Festfinanzierung bei, ist aber vor allem ein Publikumsmagnet, bei dem sich auch dieses Mal die Zuschauer entlang dem Reichenbach sammelten.

Im benachbarten Schulhof war das ganze Fest lang Kinderprogramm mit viel Bewegung und Kreativem wie bunten Sandbildern geboten. Jugendliche fanden sich wahrscheinlich vor allem abends bei der Partyband „Just For Fun“ oder bei der zu später Stunde folgenden After-Dorffest-Party in der „Halle“ wieder. Wobei da keineswegs nur die Jugend komme, sagte Florian Pfirrmann von der Kulturinitiative Halle, sondern eher alle, die zuvor noch auf dem Platz säßen „und denken, sie gehen um elf heim“.