(kh) - Bei der Gewerbesteuer herrscht in Neuhausen zwei Jahre in Folge Flaute. In diesem Jahr bleiben die Einnahmen voraussichtlich um zwei Millionen Euro unter dem Haushaltsansatz von neun Millionen, im vergangenen Jahr verfehlte die Gemeinde dieses Ziel sogar um mehr als zwei Millionen Euro, berichtete Kämmerer Stefan Hartmann dem Gemeinderat bei der Vorlage des Rechnungsabschlusses 2015. Trotzdem ist der Haushaltsüberschuss mit 1,72 Millionen nur um 125 000 Euro unter dem Ansatz geblieben. Gemeinderat und Verwaltung hätten rechtzeitig gegengesteuert, stellte der Kämmerer fest. Bei der Instandhaltung und Bewirtschaftung ihrer Immobilien verringerte die Gemeinde ihre Ausgaben um 687 000 Euro, sie löste Rücklagen auf, die sie im steuerstarken Jahr 2013 vorsorglich gebildet hatte (650 000 Euro) und profitierte von höheren Zuweisungen vor allem des Landes von insgesamt 640 000 Euro.

Weil die Gemeinde ihrem Eigenbetrieb kein Trägerdarlehen über 400 000 Euro geben musste und Haushaltsreste aus der Ortskernsanierung auflöste, konnte sie ihren Rücklagen fast 1,9 Millionen Euro zuführen. Das sind 800 000 Euro mehr als geplant. Davon profitiert sie in diesem Jahr, denn um ihre Investitionen finanzieren zu können, muss sie ihr Sparguthaben fast halbieren. Zum Jahresende werde sie noch fünf Millionen Euro auf dem Sparkonto haben, kündigte Stefan Hartmann an. Angesichts schrumpfender Rücklagen und der anstehenden großen Projekte wie S-Bahn und Schulen bezweifelte er, dass die Gemeinde in den nächsten Jahren ohne Kredite auskommen wird. In diesem Jahr erwartet er keinen Haushaltsüberschuss: „2016 haben wir nur eine schwarze Null.“