Eine geplante Rundprojektion im Erlebnisfeld soll zeigen, wie es früher im Heidengraben ausgesehen hat.Animation: 3dmuseum.eu Quelle: Unbekannt

Das Erlebnisfeld Heidengraben nimmt zunehmend Formen an, obwohl der ursprünglich vorgesehen Zeitplan für das Projekt wohl nicht eingehalten werden kann. In einer gemeinsamen Sitzung überlegten die Gemeinderäte von Erkenbrechtsweiler, Hülben und Grabenstetten, wie es weitergehen soll. Dabei wurden einige neue und eindrucksvolle Ideen für das Erlebnisfeld vorgestellt.

Von Barbara Gosson

Vor zwei Jahren beschlossen die drei Heidengraben-Gemeinden Erkenbrechtsweiler, Hülben und Grabenstetten ihr Erbe, das größte spätkeltische Oppidum Europas, besser in Szene zu setzen und das Erlebnisfeld Heidengraben zu bauen. Im Hülbener Bürgersaal kamen nun die drei Gemeinderäte unter der Leitung des Hülbener Bürgermeisters Siegmund Ganser zu ihrer mittlerweile zehnten gemeinsamen Sitzung zu dem Thema zusammen. Unterstützt wurde Ganser von seinem Erkenbrechtsweiler Kollegen Roman Weiß und Harald Steidl aus Grabenstetten.

Ganser erläuterte, dass Finanzierung und Zeitplan weiterhin stehen, wenngleich die Einhaltung des Zeitplanes immer unrealistischer werde: „Wir haben unfreiwillig ein Jahr Verzögerung.“ Das ganze Projekt wird auf 4,45 Millionen Euro geschätzt. Davon sollen zwei Millionen Euro aus verschiedenen Fördertöpfen bezogen werden, 1,3 Millionen sollen über Spenden und Sponsoring hereinkommen, 1,15 Millionen Euro steuern die drei Gemeinden bei.

Erlebnispfad wird 2018 fertig

Bewilligt wurde inzwischen der Kelten-Erlebnispfad, der vom Heidengrabenzentrum bis zur Elsachstadt über das Tor F auf einer Strecke von rund sieben Kilometern zurück zum Ausgangspunkt führt. Er soll bis 2018 fertig sein und den Besuchern wahlweise per App und QR-Codes oder mittels einer Broschüre die Kelten näherbringen. Dadurch soll vermieden werden, dass die Landschaft mit Schildern überfrachtet wird, erklärte Architekt Stefan Hartmaier. Zuschüsse gibt es über das Biosphärengebiet und eventuell über das Programm „Leader“.

Gut angenommen wird der Informationspavillon, der seit Juli am Burrenhof steht. Die Grundidee des begehbaren Grabhügels mit Panorama stammt von den Architekten Stefan Hartmaier und Markus Ege. Er steht auf dem im 19. Jahrhundert ausgegrabenen Grabhügel Nummer 19 und soll einen Durchmesser von 66 Metern haben. In der Mitte wird eine authentische Grablege der Kelten nachgebildet, interaktive Tafeln und Tablets liefern weitere Informationen dazu. Das Panorama gibt einen Überblick über das 17 Quadratkilometer große Oppidum mit der Elsachstadt als Handelszentrum. Die Nutzer können dabei eine Animation von Menschen, die in die Stadt ziehen, anklicken. Diese berichten dann aus ihrem Leben, erklärte Ege, der das Beispiel eines Weinhändlers präsentierte.

Nun gibt es von Dieter Hagmann und Andrea Häussler von der Firma 3dmuseum.eu eine weitergehende Idee, die die beiden mit Hilfe einer Animation vorstellten. „Das wird Wellen weit über die Region hinaus schlagen. Bei diesem Konzept werden alle Besucher angesprochen und wir bleiben flexibel. Da steckt Herz und Hirn drin“, schwärmte Bürgermeister Ganser. Hagmann und Häussler schwebt eine animierte 360-Grad-Projektion im ganzen Rund vor, die die frühkeltische, die spätkeltische und die gegenwärtige Zeit zeigt, aber auch die Besucher mitten ins Leben der Elsachstadt entführen kann.

Gespräch über Finanzierung geplant

Das Bild von Markus Ege würde den Ruhezustand darstellen, die Animationen von Hagmann und Häussler in regelmäßigen Abständen eingespielt werden. Dabei könnte es unterschiedliche Animationen für Kinder und Erwachsene geben. Laut Ganser wäre die Umsetzung dieser Idee noch im Budget enthalten. Was die Finanzierung angehe, sei der Minister für den Ländlichen Raum, Peter Hauk (CDU),wesentlich zugänglicher als sein Vorgänger Alexander Bonde (Grüne). Mit Hauk gebe es bald einen Gesprächstermin, um Fördermöglichkeiten auszuloten. Ein Problem ist, dass Hülben und Erkenbrechtsweiler nicht als ländlicher Raum, sondern als Rand des Verdichtungsraums Stuttgart gelten. Nur Grabenstetten könnte Gelder aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) bekommen.

Zuschüsse und Sponsorengelder gibt es erst, wenn die Pläne fertig sind. Interessenten gibt es bereits. Sie könnten den großen Raum des Erlebniszentrums mit bis zu 300 Sitzplätzen für Veranstaltungen nutzen, so die Idee. Nun werden die Pläne weiterverfolgt und verfeinert.