Ihr letztes Mal als OGL-Fraktionschefin: Brigitte Friederich. Foto: oh Quelle: Unbekannt

Von Greta Gramberg

Eine junge Frau mit zwei kleinen Jungs war Brigitte Friederich, als sie 1989 erstmals Gemeinderätin wurde. „Ich habe nicht nur schimpfen, sondern die Entwicklungen der Stadt Plochingen mitgestalten wollen“, sagt die Fraktionssprecherin der Offenen Grünen Liste (OGL). 27 Jahre später scheidet sie nun auf eigenen Wunsch aus dem Gemeinderat aus. Ihr Nachfolger ist Rainer Theobald, der in den Vorjahren bereits Mitglied des Gremiums war. Den Fraktionsvorsitz übernimmt Stefan Kirchner.

In der jüngsten Gemeinderatssitzung ist die Kommunalpolitikerin von Ratskollegen und Bürgermeister Frank Buß verabschiedet worden. Der Rathauschef dankte ihr für die große Leistung, die sie für die Stadt erbracht habe, und überreichte ihr eine Tafel mit der Nachbildung des Steins im Alten Rathaus mit der Inschrift: „Allen Menschen Recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.“ Buß nannte Themen wie den Ausbau der Kinderbetreuung, den Neubau der Burgschule oder die Entwicklung Plochingens zur Fairtrade-Stadt, die Friederich in den vergangenen Jahren mit einer großen Portion Idealismus und Realismus mitgetragen habe. Wichtig seien ihr Jugendliche, Frauen und die nachhaltige Stadtentwicklung gewesen.

SPD-Fraktionssprecher Gerhard Remppis freute sich für Friederich, dass sie nun mehr persönliche Freiheit habe, bedauerte aber ihren Abschied für den Gemeinderat und die Stadt. Die OGL-Rätin habe immer gesagt, sie sei interessiert an Problemlösungen. „Das ist eine Stärke von ihr“, so Rempiss. Bei politischen Diskussionen im Gemeinderat sei Klartext ihre Sprache gewesen. Friederich habe immer zu Kompromissen beigetragen.

Ihr Parteikollege Stefan Kirchner, der den Fraktionsvorsitz übernimmt sagte über Brigitte Friederich, sie hinterlasse große Fußstapfen. „Durch Deine offene, verbindliche Art und Kommunikation konntest Du die Themen vermitteln, die uns wichtig sind.“ Friederich habe immer gute, visionäre Ideen zur Stadtentwicklung gehabt, sei Vordenkerin des Gremiums gewesen. Zum Abschied wünschte sich die grüne Kommunalpolitikerin für die nächste Gemeinderatswahl, dass es junge Menschen gibt, die nicht nur schimpfen wollen, sondern sich zur Wahl stellen. „Der Einsatz lohnt sich.“