Diese Roboter haben die Zehntklässler Niklas Fischer (links) und Julian Wally von der Friedrich-Schiller-Schule in Neuhausen in der Technik-AG gebaut. Foto: Bulgrin Quelle: Unbekannt

Von Elisabeth Maier

Aus Legosteinen, Kabeln und Metallteilen haben Niklas Fischer und Julian Wally Roboter gebaut. „Es hat Spaß gemacht, im Team an so einem Projekt zu arbeiten“, sind sich die Zehntklässler der Friedrich-Schiller-Schule in Neuhausen einig. In einer Arbeitsgemeinschaft fördert die Schule technisch begabte Jungen und Mädchen. Die Firma Balluff und die Agentur für Berufliche Bildung (BBQ) machen die technikfreundliche Schule möglich.

Die Tec-Academy der Agentur und ihre anderen Angebote werden zur Hälfte von der Agentur für Arbeit und von der Südwestmetall finanziert. „Wir haben gute Kontakte zu Universitäten und Firmen“, sagt Silvya Broyer. „Und wir wollen jungen Männern und Frauen Lust machen, einen technischen Beruf zu ergreifen.“ In Zeiten des Fachkräftemangels sei es wichtig, früh mit der Nachwuchsarbeit zu beginnen. Broyer macht Termine für die Arbeitsgemeinschaft in der Schiller-Schule, koordiniert Projekte und steht den Pädagogen mit Rat und Tat zur Seite - sieben solcher Projekte betreut sie in der Region.

Professionelles Netzwerk

„Ein derart professionelles Netzwerk hätten wir sonst nie“, sagt Elvira Tiefenbrunner-Brandt, die Schulleiterin der Schiller-Schule. Die Technik-Lehrerin Rebecca Ludwig und ihr Physik-Kollege Burkhardt Horr planen mit den technikbegeisterten Jungen und Mädchen Projekte. Die Rektorin hat beobachtet, „dass die Jungen und Mädchen durch die Technik-AG und den Kontakt zu Firmen viel selbstbewusster werden“.

Wie profitieren die Jungs von dem Angebot? „Der Austausch in der Gruppe und mit den Lehrern bringt uns viel“, sagt Julian. Ihm hat auch der Ausflug zu Dornier nach Friedrichshafen großen Spaß gemacht. „Man lernt viele andere Bereiche kennen“, sagt Niklas. Die beiden Zehntklässler haben sich jetzt entschieden, selbst Ausbildungsberufe im technischen Bereich zu ergreifen. Das freut den Physiklehrer Burkhardt Horr: „Ich finde es schön, wie viel Freizeit die Kinder und Jugendlichen in die Technik-AG investieren.“

Viel Hilfe bekommt die Gemeinde Neuhausen auch von der Firma Balluff. Das weltweit vernetzte Unternehmen unterstützt die Schulen und Kindergärten der Kommune nicht nur finanziell. Caroline Rank, Personalreferentin und Teamleiterin für Aus- und Weiterbildung, kümmert sich um Schülerprojekte und Unterrichtsbesuche. „Unsere Auszubildenden kommen in Schulen und begleiten Projekte der Jungen und Mädchen, zum Beispiel über Magnetismus“, erzählt sie. Auch beim Bau von Robotern geben sie fachkundigen Rat.

Interesse an Technik wecken

Rank findet es wichtig, „dass wir auch Mädchen möglichst früh für technische Berufe begeistern“. Schon im Kindergarten bietet die Firma Balluff Projekte an. Seit 2008 gibt es „Technolino“, das Prädikat für technikfreundliche Kindergärten. Da ist Balluff ein Hauptsponsor. „Den Forschergeist schon der Kleinsten zu wecken“, ist das Ziel. Die Einrichtungen bekommen Kompasse, Magnete, Petrischalen und andere technische Hilfsmittel, um damit zu experimentieren. Für die Personalreferentin ist das Engagement an Schulen wichtig, um guten Nachwuchs zu bekommen. Da profitierten beide Seiten, ist Rank überzeugt.

Dass Neuhausens Schulen und Kindergärten ein technikfreundliches Angebot aufbauen konnten, hat auch die Gemeinde möglich gemacht. Da dort die Mittel knapp waren, sammelte Bürgermeister Ingo Hacker vor Jahren im Schweinskostüm bei Narrenumzügen als „ärmste Sau von Neuhausen“ Spenden, um „Technolino“ in Gang zu bringen. Ohne das Engagement der Firma Balluff und anderer Unternehmen hätte man das Projekt nicht realisieren können, ist der Verwaltungschef überzeugt.