(red) - Tschilpen, Piepen und Rufen, wohin man hört: In Nistkästen, Hecken und Gebüschen ziehen derzeit unzählige Vögel ihre Jungen groß. Die Nabu-Gruppen Ostfildern Kemnat, Nellingen und Ruit bitten, einsam und hilflos wirkende Jungvögel nicht aufzunehmen, sondern sie in der freien Natur zu belassen.

„Für die kleinen Vögel ist es in der Regel am besten, an Ort und Stelle zu bleiben“, erklären Vogelexperten beim Nabu Baden-Württemberg. „Auch wenn es gut gemeint ist: Oft tut man ihnen keinen Gefallen, wenn man sie mitnimmt. Denn meist handelt es sich nicht um verlassene, verletzte oder geschwächte Tiere, sondern um gesunde Jungvögel, die nach wie vor von den Eltern versorgt werden. Viele Vogelarten verlassen ihr Nest bereits, bevor sie fliegen können. Dazu zählen nicht nur typische Nestflüchter wie Enten, Fasane oder Kiebitze, sondern auch einige Singvogelarten, Greifvögel und Eulen. Im Siedlungsbereich finden sich am häufigsten die bräunlich gefleckten Jungamseln, die etwa eine Woche vor dem Flüggewerden der Enge des Nestes entfliehen. Damit sie nicht verloren gehen, geben die Jungvögel fast unablässig sogenannte „Standortlaute“ von sich. Dieses Piepsen wird von Passanten oft fälschlicherweise als Hilferuf interpretiert. Diese Jungvögel gehören daher nicht in die Hände von Menschen, sondern in die freie Natur zu ihren Eltern.

Beim Nabu häufen sich derzeit die Anrufe besorgter Tierfreunde, die wissen wollen, wo sie gefundene Jungvögel abgeben können oder wie sie ihnen sonst helfen können: „Wer den Vögeln wirklich helfen möchte, sollte besser ihre Lebensräume schützen. Dazu kann jeder etwas beitragen, etwa den Garten naturnah gestalten, Hecken und heimische Sträucher anpflanzen oder beim Einkaufen die ökologische - und vogelfreundliche - Landwirtschaft unterstützen.“

Nabu-Gruppe Ostfildern Kemnat: Ulrich Salm Tel. 0711 50 45 51 10

Nabu-Gruppe Ostfildern Nellingen: www.nabu-Ostfildern.de

Nabu-Gruppe Ostfildern Ruit: www.nabu-ruit.de, Tel. 0711 41 34 64