Der neue Kommandant Tobias Herlein (rechts), sein Vize Simon Blessing und Bürgermeister Wolfgang Benignus. Foto: oh Quelle: Unbekannt

(rok) - Seit 1. April ist Tobias Herlein offiziell Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Altbach. In der Praxis hat der 26-Jährige die Truppe schon im November übernommen. Sein Stellvertreter Simon Blessing ist mit 24 Jahren noch jünger. Ein großes Problem wollen die beiden schnell anpacken: Die Altbacher Feuerwehr braucht dringend Verstärkung. Mit 28 Leuten hat sie gerade mal die Hälfte der empfohlenen Stärke.

Jung sind die beiden Führungskräfte schon, aber nicht unerfahren. Mit zehn und elf Jahren sind sie in die Jugendfeuerwehr eingetreten, mit 18 in die Einsatzabteilung gewechselt. Und Sven Blessing bringt als Mitglied der Berufsfeuerwehr von Daimler-Benz viel Erfahrung mit, auch wenn sich diese Aufgabe von der Anforderungen in der Ortsfeuerwehr unterscheidet.

Es seien sehr „zielstrebige Kameraden“, haben die beiden von Bürgermeister Wolfgang Benignus Vorschusslorbeeren erhalten, als sie im Gemeinderat offiziell im Amt bestätigt wurden. Tobias Herlein war schon im November zum stellvertretenden Kommandanten ernannt worden und hatte faktisch seither die Führung der Altbacher Wehr. Der bisherige Kommandant Karl Knee hat sein Amt aus gesundheitlichen Gründen abgegeben.

Zusätzlich zu den Kursen zum Truppmann und Truppführer auf Kreisebene können Herlein und Blessing den Truppenführerlehrgang an der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal vorweisen. Kommandant Herlein hat zudem im Februar den Zugführerlehrgang absolviert. Er will jetzt noch einen zusätzlichen Lehrgang machen, bei dem es um gute Führung eines Teams geht. „Ich möchte die interne Kommunikation verbessern“, hat er sich vorgenommen.

Tobias Herlein, der im IT-Bereich bei Daimler arbeitet, weiß auch, dass er unbedingt die Altbacher Wehr personell stärken muss. Als Richtwert gilt, dass die Mannschaftsstärke ein Prozent der Einwohnerzahl betrage sollte. Altbach hat gut 6000 Einwohner, aber nur 28 aktive Feuerwehrleute. „Nicht sonderlich viel“, meint Herlein. Von der Jugendfeuerwehr, die zwölf Nachwuchskräfte zählt, sind fast alle erst 15 Jahre. Bis die in die aktive Abteilung wechseln dürfen, will das neue Führungsteam nicht die Hände in den Schoß legen, sondern die Werbetrommel rühren. Zum einen kann sich Herlein vorstellen, dass noch mehr Frauen mitmachen - vier sind es schon -, weil Frauen häufiger tagsüber am Ort sind. Er hofft auch auf den ein oder anderen Neubürger, der schon in seiner früheren Wohngemeinde aktiv bei der Feuerwehr war. „Das wäre der Idealfall“, meint der neue Kommandant. Im Prinzip könne aber jeder Bürger die Ausbildung machen, man müsse auch nicht bei der Jugendfeuerwehr gewesen sein. Wie hat Bürgermeister Benignus in der Rede zum Amtsantritt der Kommandanten gesagt: „Wenn niemand abwartet, bis jemand anderer etwas tut, sondern selbst seinen Teil zum Gelingen beiträgt, dann hat die Freiwillige Feuerwehr Altbach eine gute Zukunft.“