Trotz allen Mangels optimistisch - so könnte man die Stimmung an den beiden Schulen in Denkendorf charakterisieren. Claudia Zährl, Rektorin der Ludwig-Uhland-Schule, und Martin Klein, Rektor der Albert-Schweitzer-Schule, informierten den Gemeinderat über die schulischen Aktivitäten.

Von Ulrike Rapp-Hirrlinger

Die Lehrerversorgung ist nicht ausreichend, berichteten beide Schulleiter. Sie könnten nur noch den Pflichtbereich abdecken, sagte Zährl. Zusätzliche Förderstunden würden nicht bewilligt. Arbeitsgemeinschaften könnten beide Schulen kaum noch anbieten. Fällt dann noch ein Kollege aus, bereite das größte Probleme, sagte Klein. „Es fehlt jedoch nicht an Mitteln, sondern an Lehrkräften. Der Markt ist leer gefegt“, erklärte er. Entwarnung gab Zährl im Konflikt um das „Schreiben nach Gehör“, das sich nachteilig auf die Rechtschreibung auswirken soll. Ihre Schule arbeite nicht nach dieser Methode. „Wir machen sehr intensive Rechtschreibarbeit. Leider fehlen auch hier die Förderstunden.“

Großen Bedarf sehen Zährl und Klein an weiterer Schulsozialarbeit. „Wir haben heute andere Kinder als noch vor einigen Jahren“, beschreibt Zährl vorsichtig, dass immer mehr schwierige Kinder an die Schulen kommen. Probleme zeigten sich manchmal schon wenige Tage nach dem Schulstart. Das Kollegium der Uhlandschule hat sich deshalb an einem Wochenende in einer Fortbildung mit dem Thema „Umgang mit schwierigen Situationen“ befasst. Dabei komme Schulsozialarbeiterin Birgit Schmidt eine wichtige Rolle zu, sagte die Rektorin.

Die Sozialarbeiterin hat eine 75-Prozent-Stelle und ist an beiden Schulen tätig. Die Einzelfallhilfe und die Beratung von Eltern nehmen in ihrer Arbeit breiten Raum ein. Auch Teambildung, Mobbingprävention und soziale Gruppenarbeit gehören zu ihren Aufgaben. Schmidts Bericht war aber auch zu entnehmen, dass manches Projekt mangels Zeit hintangestellt werden muss. „Die Splittung der Stelle ist nicht günstig“, meinte Klein. Er wünscht sich für seine Schule eine 75-Prozent-Stelle, Zährl geht für ihre Schule von einem Bedarf von mindestens 50 Prozent aus. Der Bedarf an der Schweitzer-Schule sei unter anderem wegen der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge, die dort unterrichtet werden, gestiegen. Sie seien nicht selten traumatisiert und bedürften besonderer Zuwendung, berichtete Klein.

Die internationale Vorbereitungsklasse, die im Herbst eingerichtet wurde, erweist sich als voller Erfolg. Sie war nach der Ankunft der jungen Flüchtlinge, die im Kloster untergebracht sind, rasch belegt. Zum Schuljahresende konnten 13 Schüler in die Regelklasse wechseln. Inzwischen sei die Klasse wieder voll belegt, nicht nur mit Flüchtlingen, sondern auch mit Zuzüglern aus europäischen Ländern, teilte Klein mit.

„Insgesamt sind wir für die Zukunft gut aufgestellt“, lautete Kleins Fazit. Ein besonderes Augenmerk liege auf der Stärkung der Realschule. Damit könne man der Herausforderung, Realschüler sowohl zum Hauptschulabschluss wie zur Mittleren Reife zu führen oder auf das berufliche Gymnasium vorzubereiten, gerecht werden. Die Werkrealschule hingegen wird mit dem Ende des Schuljahres 2017/18 auslaufen.