(dpa/gg) - Im Freibad in Kirchheim ist es am Mittwochnachmittag zu mehreren sexuellen Übergriffen auf junge Mädchen gekommen (wir berichteten). Als Konsequenz setzt die Kommune künftig einen privaten Sicherheitsdienst ein, wie Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker (SPD) bereits am Donnerstag sagte. Zudem werde der Strömungskanal künftig nur angeschaltet, wenn die Menschenmenge überschaubar sei, ergänzte die Rathauschefin gestern. Dort waren das Gros der Belästigungen gegen vier zehn- bis 14-jährige Mädchen geschehen. Ihnen wurden laut Polizei von jungen Männern mit arabischem Aussehen an Brüste, Po oder in den Schritt gefasst und teilweise die Badekleidung weggezogen.

Zwei Sicherheitsleute sollen erstmals heute zum Einsatz kommen und die Bademeister unterstützen. Einen 21 Jahre alten tatverdächtigen Flüchtling hat die Polizei bereits am Mittwoch ermittelt. Wie ein Sprecher gestern mitteilte, seien seither viele Hinweise eingegangen, weitere Verdächtige wurden aber noch nicht gefunden.

Innenminister Thomas Strobl (CDU) erklärte, jeder einzelne sexuelle Übergriff sei einer zu viel, ob im Freibad oder woanders, ob von einem Flüchtling oder jemand anderem. „Und klar ist: Wer hier Schutz sucht und bleiben möchte, muss sich anständig benehmen und sich an unsere Regeln und Gesetze halten.“ Auch Kirchheimer Politiker meldeten sich nun zu Wort. Der Landtagsabgeordnete und Stadtrat Andreas Schwarz (Grüne) erklärt: „Für mich gilt: Null Toleranz bei sexuellen Übergriffen.“ Derlei Vorkommnisse müssten entsprechend hart und konsequent geahndet werden. CDU-Landtagsabgeordneter Karl Zimmermann sagt: „Man darf nun nicht alle Flüchtlinge einem Tatverdacht aussetzen, aber Rädelsführer und der Polizei bekannte auffällige junge Männer müssen die Härte und Konsequenz unseres Rechtsstaates spüren.“