Der Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg bleibt auch im Sommer stabil. Foto: DPA - Patrick Seeger

Esslingen/Stuttgart (erb) - Der Arbeitsmarkt zeigt sich nach wie vor in robuster Verfassung. In Baden-Württemberg lag die Arbeitslosenquote im Juli wie schon im Vormonat bei 3,7 Prozent. Das teilte die Bundesagentur für Arbeit gestern mit. „Der Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg zeigt sich auch im Sommer stabil“, sagte der Südwest-Chef der Bundesagentur für Arbeit, Christian Rauch. Im Vergleich zum Juni ist die Zahl der Arbeitslosen im Südwesten aber leicht um 3000 auf 223 000 gestiegen. „Da es aber mehr Beschäftigte gab, blieb die Quote gleich“, sagte Rauch. Verglichen mit Juli 2015 war der Wert sogar 0,1 Prozentpunkte niedriger. Im Juli 2015 lag die Arbeitslosenquote bei 3,8 Prozent.  

Im Kreis Esslingen stieg die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent (Esslingen: 3,8 Prozent; Kirchheim: 3,4 Prozent; Leinfelden-Echterdingen: 2,9 Prozent und Nürtingen: 3,5 Prozent).  Insgesamt waren im Kreis 10241 Menschen arbeitslos gemeldet, im Juni waren es 305 weniger. Vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote bei 3,4 Prozent. In der Landeshauptstadt Stuttgart sank die Quote um 0,1 Prozentpunkte auf 5,2 Prozent. „In den Sommermonaten und vor allem zur Hauptferienzeit im Juli und August steigt normalerweise auch bei noch so guter Konjunktur die Zahl der Arbeitslosen an. Im Juli sank sie jedoch sogar leicht. 17204 Personen waren im Juli in Stuttgart arbeitslos gemeldet, das waren 60 weniger als im Juni. Vor einem Jahr waren 20 Frauen und Männer mehr ohne sozialversicherungspflichtige Tätigkeit“, sagte Petra Cravaack, Leiterin der Arbeitsagentur Stuttgart.

Auch mit Blick auf den Bundesschnitt stand Baden-Württemberg im Juli gut da, die Arbeitslosigkeit in ganz Deutschland lag bei 6,0 Prozent. Südwest-Behördenchef Rauch zeigte sich erfreut. Die Bereitschaft der Firmen zur Einstellung von Arbeitnehmern sei hoch. „Die Chance, in Baden-Württemberg einen Job zu finden, ist im Vergleich zum Juli letzten Jahres noch einmal deutlich gestiegen“, sagte Rauch. Mit mehr als 30 000 neu gemeldeten Arbeitsplätzen im Juli sei das Stellenpotenzial deutlich höher als zuvor. Auch Arbeitsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) wertete die Gesamtzahlen positiv. „Mit einer Arbeitslosenquote von 3,7 Prozent glänzt der Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg mit der niedrigsten Arbeitslosenquote in einem Juli seit fast zwanzig Jahren“, sagte sie. „Unsere Wirtschaft steht bestens da, die Auftragsbücher der Unternehmen sind voll und der Bedarf an Fachkräften ist groß.“

Es gab allerdings auch weniger erfreuliche Zahlen. Besonders stark war der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den Jüngeren. Ihre Zahl hat zum letzten Monat deutlich zugelegt. Im Kreis Esslingen waren im Juli 1064 Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet, im Juni waren es 926. Wilfried Hüntelmann, Leiter der Göppinger Arbeitsagentur, die auch für den Kreis Esslingen zuständig ist, sagte: „Diese Entwicklung ist in dieser Zeit üblich und hat saisonale Gründe. Im Juli meldeten sich vor allem junge Menschen nach Abschluss ihrer Ausbildung arbeitslos. Sie haben aber in der Regel schnell wieder einen Arbeitsplatz, denn Betriebe suchen dringend nach ausgebildeten Fachkräften.“ Dies zeige sich an der anhaltend hohen Zahl an offenen Arbeitsstellen, die von den Betrieben gemeldet wurden.