Anfällig: EZ-Leser beklagen immer wieder der Ausfall der Aufzüge am Bahnhof. Zwei – darunter der zum Vorplatz – werden 2017 erneuert. Foto: Archivfoto Bulgrin - Archivfoto Bulgrin

Die Deutsche Bahn steht zu ihrem Versprechen vom Oktober 2016: In diesem Jahr werden die zwei ältesten Aufzüge im Esslinger Bahnhof komplett ausgetauscht. Bis dahin gilt für die vorhandenen Aufzüge die Devise „Funktion vor Schönheit“.

Von Peter Dietrich

Vier Aufzüge gibt es am Esslinger Bahnhof, immer wieder klagen EZ-Leser über häufige Ausfälle. Die beiden am meisten genutzten Exemplare zum Bahnhofsvorplatz und zum S-Bahn-Bahnsteig mit Gleis 7 und 8 sind am ältesten: Sie stammen bei der S-Bahn aus dem Jahr 2001 und am Bahnhofsvorplatz aus dem Jahr 2009 und wurden beide von Lödige geliefert. Sie sind für jeweils acht Personen zugelassen und deutlich kleiner als die beiden Thyssenkrupp-Aufzüge aus dem Jahr 2011, die zu den Gleisen 2 und 3 sowie 5 und 6 führen: Diese bieten jeweils bis zu 14 Personen Platz.

Die Bahn habe den Austausch der beiden ältesten Aufzüge auf das Jahr 2017 vorgezogen, gab der CDU-Bundestagsabgeordnete Markus Grübel Ende Oktober 2016 nach Gesprächen mit der Deutschen Bahn bekannt. Bahnsprecher Werner Graf hat dieses Versprechen nun auf Nachfrage der Esslinger Zeitung bestätigt, ohne im Jahresverlauf eine genauere Zeitangabe zu machen. Abhilfe sei dringend nötig: „Esslingen ist ein Dauerbrenner, die Aufzüge sind in die Jahre gekommen.“ Der Ersatz komme allerdings nicht von der Stange. „Das sind lauter Unikate, anders als etwa in einem Hotel.“ Denn beim Einbau eines Aufzugs müsse auf die vorhandenen Gegebenheiten Rücksicht genommen werden. Dies bringe eine große Typenvielfalt und Maßanfertigungen mit sich.

Inzwischen hat die Bahn ein Spezialunternehmen verpflichtet, sich über die normale Wartung hinaus um die Esslinger Aufzüge zu kümmern. Außerdem ist ein automatisches Meldesystem im Einsatz. „Der Aufzug meldet nicht nur, dass er krank ist, sondern auch welche Medizin er braucht“, sagt Graf. Er setzt zudem auf „Kümmerer“, die technische Störungen, Müll und anderes vor Ort beobachten und umgehend weitermelden. Diese Aufgabe werde auch von Bahnkollegen übernommen.

Die aktuelle Devise „Funktion vor Schönheit“ zeigte sich vor kurzem am Aufzug zu Gleis 7 und 8. Dort ist am Bahnsteig eine der beiden Außentürscheiben gesplittert, deren Ersatz ist eine Spezialanfertigung. Statt den Aufzug aus Sicherheitsgründen stillzulegen, wurde die defekte Scheibe mit einer Metallplatte abgedeckt, und der Aufzug fährt nun schon seit längerer Zeit so weiter.

Unvollständige Informationen

Eine Übersicht über Aufzugsstörungen im Bereich des VVS ist unter www.vvs.de/aktuelles/verkehrsmeldungen/aufzuege-und-zugaenge zu finden. Sie wird derzeit werktags von 6 bis 22 Uhr und an Wochenenden von 7 bis 19 Uhr aktualisiert. Diese Angaben sind allerdings nicht vollständig. So war am 12. Januar der Aufzug an Gleis 2 und 3 defekt. In der VVS-Fahrplanauskunft war dies jedoch ebenso wenig zu finden wie in der Reiseauskunft der Deutschen Bahn.