Louise (Virginie Efira) und Pierre (Benjamin Lavernhe) kommen sich in der Komödie „Birnenkuchen mit Lavendel“ näher. Foto: Neue Visionen Quelle: Unbekannt

Von Alexander Maier

Für Kino-Fans gibt es nichts Schöneres, als einen besonderen Film in lauer Sommernacht unter freiem Himmel zu genießen. Und es gibt kaum einen stimmungsvolleren Veranstaltungsort als die Esslinger Burg, wo das Kommunale Kino vom 28. Juli bis 6. August sein alljährliches Open-Air-Festival veranstaltet. Zehn Filme werden diesmal im Kino auf der Burg zu sehen sein - wie immer präsentiert von der Eßlinger Zeitung. Derzeit geben die Kinomacher ihrem Programm den letzten Schliff, doch die wichtigsten Konturen zeichnen sich bereits ab.

Sibylle Tejkl, Stefan Hart und die Open-Air-Crew des Kommunalen Kinos kennen sich aus im aktuellen Filmgeschehen. Dennoch ist es alle Jahre wieder für die Festivalplaner eine große Herausforderung, das passende Programm zusammenzustellen. Unzählige Filme werden gesichtet, immer wieder kamen neue Kandidaten hinzu, und noch immer ist die Tür für Neues und Überraschendes nicht geschlossen. „Unser Sichtungsteam hat zusätzlich zu den Filmen, die von Herbst 2015 bis jetzt im eigenen Kino liefen, rund 35 weitere Filme kritisch unter die Lupe genommen“, verrät Koki-Geschäftsführerin Sibylle Tejkl. „Denn der Mix aus Mainstream und Arthouse, Romantik, Spaß, Action, Anspruch und Spannung soll ja wieder stimmen und die unterschiedlichen Zielgruppen zum Besuch anregen.“

Kandidatenkür läuft bis zuletzt

Den Lesern der Eßlinger Zeitung gewähren die Festivalmacher bereits einen Blick ins kommende Programm - nur zwei Positionen sind noch nicht besetzt, weil einige vielversprechende Titel wie „Money Monster“ oder „Verräter wie wir“ eben erst gestartet sind oder noch gar nicht begutachtet werden konnten. „Die wollen wir noch genauer sichten und erst dann entscheiden, ob sie für einen Abend auf der Esslinger Burg in Frage kommen“, sagt Koki-Geschäftsführer Stefan Hart.

Dafür haben sich andere Streifen bereits einen festen Platz gesichert. Dass zwei der erfolgreichsten deutschen Filme der jüngeren Zeit den Weg ins Programm gefunden haben, ist nicht verwunderlich: Unbeschwerte anderthalb Stunden kann man bei „Fack ju Göhte 2“ mit Zeki Müller, dem Lehrer wider Willen, und seinen Schülern auf Klassenfahrt in Thailand genießen. Nicht ganz so weit weg, aber in eine nicht weniger reizvolle Umgebung führt die schön fotografierte und mit Devid Striesow, Martina Gedeck und Katharina Thalbach prominent besetzte Verfilmung von Hape Kerkelings Bestseller „Ich bin dann mal weg“.

Bewährte Familienunterhaltung bietet „Ice Age - Kollision voraus!“ - Säbelzahn-Eichhörnchen Scrat erlebt in seinem fünften Animationsabenteuer auf der Suche nach dem ultimativen Versteck für seine Nüsse ein im wahrsten Wortsinn galaktisches Abenteuer. Auf einem Weltbestseller der Britin Jojo Moyes basiert derweil die berührende Freundschafts- und Liebesgeschichte zwischen der quirligen Lou und dem an den Rollstuhl gefesselten Will - „Ein ganzes halbes Jahr“ verspricht eines der Kinohighlights 2016 zu werden.

Kein anderes Land bietet so viele wunderschöne und entspannte Arthouse-Filme wie Frankreich. Zu den Höhepunkten dieses Frühjahrs gehörte die warmherzige Romanze „Birnenkuchen mit Lavendel“. Natürlich darf dieser Film sowenig im Burg-Programm fehlen wie der nicht minder liebenswerte Streifen „Frühstück bei Monsieur Henri“ mit Leinwandlegende Claude Brasseur, der von einer außergewöhnlichen Wohngemeinschaft erzählt. Aus Belgien kommt die absurde Tragikomödie „Das brandneue Testament“, die von einem misanthropischen Zeitgenossen erzählt, der sich als Gott gibt, in einer spießigen Drei-Zimmer-Wohnung in Brüssel lebt und die Menschheit mit immer neuen Einfällen quält. Eben erst im Kino gestartet ist der britische Musikfilm „Sing Street“ - ein romantisches Märchen aus dem Dublin der 80er-Jahre, das von einer Bandgründung und einer jungen Liebe erzählt. Zum 25-jährigen Bestehen des Esslinger Referats für Chancengleichheit wird ein Film in Zusammenarbeit mit der Beauftragten für Chancengleichheit gezeigt - zur Wahl stehen die einfühlsam inszenierte Auswanderersaga „Brooklyn - Eine Liebe zwischen zwei Welten“ und das Kinodrama „Race - Zeit für Legenden“, das die Geschichte des schwarzen Ausnahmeathleten Jesse Owens bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin erzählt. Ein weiterer Termin ist für die Freunde von Spannung und Action reserviert - auch da ist die Entscheidung noch nicht gefallen. Der Koki-Crew bleibt also noch einige Feinarbeit, bis das Programm in allen Details steht. Denn mit der Auswahl der Hauptfilme ist es noch nicht getan: Für jeden Abend müssen fürs Vorprogramm eine zum Film passende Live-Band und ein Kurzfilm ausgetüftelt werden.

Wissenswertes zum Kino auf der Burg

Partner: Das Kino auf der Burg wird bereits zum 24. Mal vom Kommunalen Kino veranstaltet - seit 1993 besteht die Partnerschaft mit der Eßlinger Zeitung, die das Festival präsentiert. Die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen wird zum sechsten Mal und Dinkelacker-Schwaben Bräu zum ersten Mal als Unterstützer der Veranstaltung auftreten.

Eintrittspreise: Karten kosten 9,50 Euro, ermäßigte Tickets gibt es für 6,50 Euro. Im Online-Vorverkauf kosten die Eintrittskarten 9 Euro, ermäßigt 6 Euro zuzüglich 10 Prozent Vorverkaufsgebühren.

Vorverkauf: Wer sich seine Tickets rechtzeitig sichern möchte, kann vom 1. Juli an den Vorverkauf nutzen. Karten gibt es ausdrücklich erst von diesem Tag an beim EZ- Kartenservice am Esslinger Marktplatz, bei der Buchhandlung Provinzbuch sowie am Infostand des Kommunalen Kinos bei den Open-Air-Konzerten auf der Esslinger Burg.

Infos: Aktuelle Informationen zum Kino auf der Burg bieten die Veranstalter außerdem im Internet unter www.kinoaufderburg.de

Jugendschutz: Die Bestimmungen des Jugendschutzes sowie FSK-Freigaben der Filme werden strikt eingehalten und gelten auch für Kleinkinder und Babys. Für Kinder muss auf Verlangen ein Altersnachweis erbracht werden. Jugendliche unter 16 Jahren dürfen die Veranstaltung nur in Begleitung Erziehungsberechtigter besuchen und müssen ihr Alter auch nachweisen.

Freilichtkinos in und um Esslingen. Grafik: Buschhaus