Quelle: Unbekannt

Von Fabian Schmidt

Angst ist schlimm. Dieses Gefühl von Beklommenheit, von Hilflosigkeit, von Ohnmacht. Sie mag in einer lebensbedrohlichen Situation helfen, einen Ausweg zu finden. Doch gerade im Alltag lähmt Angst und verhindert damit ein (unbeschwertes) Leben. Wenn nun die Zahl von Kindern und Jugendlichen zunehmend ist, die aufgrund von einer Angststörung die Schule schwänzen, dann ist das doppelt schlimm. Zum einen, weil die Heranwachsenden dieses schlimme Gefühl erleben müssen, zum anderen, weil darunter auch ihr Werdegang leidet.

Es gibt diverse Gründe für eine solche Angststörung. Doch es sollte uns alle aufhorchen lassen, wenn ein Lehrer den zunehmend herberen Umgangston in der Gesellschaft anprangert und die Vorbildfähigkeit von manchen Erwachsenen bezweifelt. Oder wenn eine Schulleiterin auf Schwänzer verweist, die ihre Freunde vor allem in der digitalen Welt haben. Oder wenn ein Chefarzt kritisiert, dass einige Kinder überfordert werden, unter anderem mit Power-Point-Präsentationen in der Grundschule.

Wir müssen uns hinterfragen, ob wir mit unserer Hatz durch das Leben gute Vorbilder für die Heranwachsenden sind, mit unserem Drang, immer schneller und effektiver zu sein und immer noch mehr Dinge gleichzeitig machen zu wollen. Ob wir in der Nähe von Kindern das Smartphone oder Tablet unbedingt häufig benutzen müssen. Ob wir mit ihnen in der Schule und daheim nachgiebiger sein sollten. Ob sie unbedingt gleichzeitig ein Instrument lernen und im Sportverein aktiv sein müssen. Und vor allem, ob wir die eigenen Schwächen sowie die der Kinder und Jugendlichen wirklich nicht akzeptieren und damit umgehen lernen können. Kurzum: Unsere Gesellschaft sollte feinfühliger werden. Und dies heißt nicht, dass Kritik, Regeln und Aufgaben verschwinden sollen. Keineswegs. Aber das Maß muss stimmen. Doch das Maß ist oft eine individuelle Größe - und manchen Experten wie Lehrern und Ärzten zufolge zunehmend voll.