Einsatz vor einem Haus in Munderkingen (Baden-Württemberg): Hier soll der 42-Jährige sein Kind getötet haben. Foto: Thomas Warnack Foto: DPA - Thomas Warnack

Nach dem Tod eines Sechsjährigen herrscht Fassungslosigkeit in der kleinen Stadt Munderkingen. Unterdessen kommen immer mehr Hintergründe ans Licht - und der Vater steht in dringendem Verdacht.
Munderkingen (dpa/lsw) - Nach dem Tod eines Sechsjährigen in Munderkingen (Alb-Donau-Kreis) steht der Vater des Kindes unter dringendem Tatverdacht. Gegen den 42-Jährigen werde Haftbefehl wegen eines vorsätzlichen Tötungsdelikts beantragt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Der Mann solle noch am Freitag vor den Haftrichter kommen.
Der Sechsjährige war am Mittwochabend leblos im Schlafzimmer neben einem Holzkohlegrill gefunden worden. Eine Obduktion des Leichnams hatte nach Angaben der Polizei ergeben, dass das Kind an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung starb. Der Vater überlebte und kam schwer verletzt ins Krankenhaus.
Zeugen hatten die getrennt lebende Mutter des Jungen am Mittwoch alarmiert, weil sie das Kind seit Tagen nicht gesehen hatten. Daraufhin habe die Frau zusammen mit einem Bekannten nach ihrem Sohn sehen wollen. Als der Mann durch ein Fenster blickte, habe er Vater und Kind reglos im Schlafzimmer liegen sehen und die Polizei verständigt. Die Mutter habe einen Schock erlitten und sei vom Rettungsdienst ebenfalls in ein Krankenhaus gebracht worden, teilten die Beamten weiter mit.
Dem Tod des Kindes war offenbar ein Sorgerechtsstreit zwischen den der Eltern vorausgegangen. Das sagte ein Sprecher des zuständigen Landratsamtes am Freitag in Ulm und bestätigte einen Bericht der „Südwestpresse“.
Erst vor rund zwei Wochen hatte sich eine Familientragödie im Südwesten ereignet. Ein Vater in Ravensburg am Bodensee tötete laut Staatsanwaltschaft seine beiden 14 und 18 Jahre alten Stieftöchter mit einem Beil und einem Messer. Auch seine Ehefrau soll der 53-Jährige umgebracht haben. Eine fünf Jahre alte gemeinsame Tochter des Paares überlebte.