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Sindelfingen (dpa/lsw) - In einer kämpferischen Rede hat Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) auf dem Landesparteitag der Südwest-CDU eine erneute Koalition mit der SPD auf Bundesebene ausgeschlossen. Die Sozialdemokraten fühlten sich in der Opposition wohler, sagte der 74-Jährige am Samstag in Sindelfingen. «Jetzt sollten wir der SPD ihren Herzenswunsch erfüllen», rief er den mehr als 250 Delegierten zu. Sechs Monate vor der Bundestagswahl erinnerte Schäuble daran, dass das Land nur mit der Union stark sei und die Union Kanzlerin Angela Merkel brauche.

Scharf kommentierte der Politiker die aktuelle Lage in der Türkei, die er mit einer «Mischung aus Fassungslosigkeit und Verzweiflung» beobachte. Er erinnerte an die kontinuierliche Aufgabe der Bundesregierung, allen Menschen jeder Herkunft in Deutschland ein friedvolles Leben zu ermöglichen. Er machte sich stark für offene Grenzen unter gewissen Voraussetzungen: «Die Außengrenzen müssen so geordnet werden, um zu entscheiden, wer nach Europa kommen kann.» Die Grenzen zu schließen, sei der falsche Weg.

Schäuble wurde am Samstag mit einer Mehrheit von 95,8 Prozent zum achten Mal in Folge zum Spitzenkandidaten der Landesliste gewählt. Der promovierte Jurist, der in Offenburg lebt, ist seit 1972 Mitglied des Bundestags und damit dienstältester Abgeordneter.