Gegrillte Grillen sind in Kambodscha ein knackiger Snack.  Foto: dpa

(red) – Seit der Mensch das Feuer entdeckt hat, grillt er – weltweit und bei Wind und Wetter. Im Folgenden ein paar Grill-Bräuche aus anderen Ländern. 

Russland
In Russland wird gegrillt, auch wenn draußen minus 20 Grad herrschen und ein rauer Wind über die Eisfläche fegt. Für genügend Wärme und Glut sorgt dann der russische Mangal. Auf dem „Schornstein Grill“ verbrennen Bretter, Palettenbalken und anderes Brennholz, bis sich eine schöne Glut gebildet hat. Für Holz-Nachschub auf dem Kamin ist stets gesorgt. Um die Flammen im Zaum zu halten, ist das wichtigste Grillzubehör eine Flasche mit Wasser, die immer griffbereit ist.

Spanien
Die Spanier grillen traditionell „a la Plancha“. Das ist eine meist gusseiserne Grillplatte, die mit Gas oder elektrisch beheizt wird. Dabei entstehen Temperaturen zwischen 300 und 350 Grad. Da die Plancha hohe Seitenwände hat, lassen sich auf ihr auch Meeresfrüchte und klein geschnittenes Gemüse brutzeln, was die Spanier besonders gerne mögen.

Asien
In Japan braten viele Streetfoodstände auf ihren Kohlegrills „Yakitori“, die japanische Variante gegrillter Fisch-, Fleisch- und Gemüsespießchen. In Malaysien, Singapur, Indonesien und Thailand steht mit „Satay“ eine weitere Grillspezialität hoch im Kurs. Dahinter verbergen sich marinierte Fleischstückchen auf einem Bambusspieß. Sie garen über einem Kohlegrill und werden mit Erdnusssoße serviert.

Korea
In Korea gibt es sogar spezielle Tische mit eingelassenem Grill, zumeist mit Holzkohle betrieben – in der modernen Variante aber auch mit Strom oder Gasflamme. Hier ist jeder Grillmeister und brät sich das dünn geschnittene, marinierte Rindfleisch. Ist es gar, schlagen es die Koreaner in ein Salat- oder Sesamblatt ein und verspeisen es bevorzugt mit scharfen Soßen und Zutaten wie Knoblauch, Paprika oder Zwiebeln.


Kambodscha
Im Königreich Kambodscha gehören Insekten zur täglichen Mahlzeit. Auch auf dem Grill landen die Grillen. An vielen Straßenständen in der Hauptstadt Phnom Penh werden die feingliedrigen Insekten im Fett frittiert. Vor dem Frittieren bekommen die kleinen Körper eine Einreibung mit Salz, Zucker, Chili und Knoblauch sowie „Umami“. Das ist kein exotisches Gewürz aus kambodschanischer Tradition, sondern schlicht ein Geschmacksverstärker. Über das Ganze wird Mehl gestäubt und dann ab in den Wok.

Südafrika
„Braai“ sagen die Südafrikaner zu ihren Grillpartys, die ein großes gesellschaftliches Ereignis sind und sich bisweilen über mehrere Stunden ziehen. Viele öffentliche Plätze sind deshalb mit einer Braai-Stelle ausgestattet. Befeuert wird sie mit Holz des Kameldornbaumes, weil dessen Glut länger glimmt als Holzkohle. Eine burische Braaispezialität ist Boerewors, eine zur Schnecke geringelte Wurst mit Koriander. Ansonsten kommen eher Rind, Lamm und Geflügel und natürlich auch Kudu-, Springbock- und Straußenfleisch auf den Rost.

Amerika
Das Barbecue, wie die amerikanische Grillkultur heißt, ist im Leben und in der Landesküche der Amerikaner fest verwurzelt. Wesentlich mitgeprägt haben diese Tradition vermutlich die ersten Siedler, die auf der Suche nach Bodenschätzen die Weiten Arizonas, Kaliforniens und New Mexicos durchstreiften und dabei große Fleischvorräte fanden.
Auch heute noch kommt beim amerikanischen Barbecue vor allem Fleisch auf den Grill.
Das Steak landet zumeist auf einem Gitter, das auf dem Gargut das typische Grillmuster hinterlässt. Die Amerikaner grillen üblicherweise im Freien – ob in Siedlermanier auf Kohle, moderner mit Gas oder – ganz neu – mit Infrarot. Feste Tradition beim Grillen ist der Nachtisch: gegrillte Marshmellows.

Quellen: dpa, grillportal.com, Wikipedia.org