Beim Grillen mit Holzkohle entsteht das typische Grillaroma. Bis es soweit ist, dauert es allerdings. Die Anheizzeit ist lang. Foto: dpa

(tmn) – Rauchschwaden und Grilldüfte sind ein sicheres Zeichen für den Sommer. Doch bevor Fleisch, Gemüse oder Obst auf dem Rost brutzeln, muss der richtige Grill her.

„Für einen kleinen Garten oder für den Balkon eignen sich Elektro- oder Gasgrills“, rät Harald Hölzer, Geschäftsführer der German Barbecue Association in Hilden bei Düsseldorf. Allerdings bleibt das typische Grillaroma auf der Strecke. „Ich bin ein Verfechter von Holz und Holzkohle, sie geben den richtigen Geschmack“, sagt der zweifache deutsche Grillmeister.

Auch Claudia Diewald und Regina Schneider vermissen bei Gas- und Elektrogrills das typische Aroma. Die beiden Grillbuch-Autorinnen wenden allerdings ein, dass ein Gasgrill im Gegensatz zu Kohle oder Holz nur eine kurze Vorheizzeit hat und leichter zu reinigen ist. Seine Temperatur ist durch den Gaszufluss regelbar – und es entwickelt sich nur wenig Rauch. Elektrogrills seien zwar platzsparend, kommen aber nicht ohne Steckdose aus.
Grillt das Fleisch direkt über der Hitze, kann das Grillgut schnell schwarz werden. Tropft Fett in die Glut, können krebserregende Stoffe entstehen. Beim indirekten Grillen dagegen wird die Kohle an den Seiten aufgeschüttet. Unter den Rost kommt eine Auffangschale für das Grillfett, erklärt Hölzer. Die Grilltemperatur ist niedriger als beim direkten Grillen, da das Grillgut nur durch die Strahlungswärme gegart wird.
Dafür eignen sich eckige Grills wie der „Grill Edelstahl Holzkohle“ des Herstellers Radius Design. Aber auch runde Modelle wie der Kugelgrill „Ambri 480“ von „Outdoorchef“: Hier soll ein patentiertes Trichtersystem vor tropfendem Fett und Qualm schützen.
Die gesündeste Alternative sind Hölzer zufolge geschlossene Grills: „Das Grillen dauert zwar länger“, sagt er. „Aber das Ergebnis ist zarter.“ Zu den Klassikern mit Deckel zählen die Kugelgrills, die erstmals von dem amerikanischen Hersteller Weber auf den Markt gebracht wurden. Aber auch längliche, geschlossene Grills, wie etwa „Brahma“ des belgischen Herstellers „barbecook“.
Eine weitere Möglichkeit sind Grillplatten aus Gusseisen, Lava- oder Speckstein. „Sogar den Grillgeschmack kann man herbeizaubern, indem man in Wasser eingeweichte Holzspäne oder getrocknete Kräuter über die Lavasteine streut“, erläutern Diewahl und Schneider. Radius Design bietet den säulenförmigen „Blitzgrill“ mit abnehmbarer Gusseisenplatte an. Beheizt wird er mit einem 9,2-Kilowatt-Gasbrenner.
Auf Strom setzt der Tischgrill HD4419 Philips. Die antihaftbeschichtete Grillplatte ist zweigeteilt: die glatte Fläche für Gemüse, der geriffelte Teil fürs Fleisch. Das Modell „Barbicù“ von Alessi. bietet beides: Neben einer „Kochplatte“ aus Gusseisen lässt sich ein Grillrost mit Gas oder Holzkohle befeuern.