Berlin (dpa) - Bonn oder Berlin? Über diese Frage zerbrachen sich vor 25 Jahren viele Menschen in Deutschland den Kopf, vor allem viele Politiker. Denn sie mussten entscheiden: Von welcher der beiden Städte aus sollte das Land in Zukunft regiert werden? Am 20. Juni im Jahr 1991 stimmten sie ab - und entschieden sich für Berlin. Die ganze Geschichte geht so: Deutschland war bis zum Jahr 1990 in zwei Staaten geteilt. Im Westen gab es die Bundesrepublik Deutschland. Und im Osten die Deutsche Demokratische Republik, kurz DDR. Im Jahr 1989 ging die DDR-Zeit zu Ende. Deutschland wurde danach wieder ein Land.

Während der Teilung wurde die Bundesrepublik von Bonn aus regiert. Die Stadt liegt im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Das heißt: Der jeweilige Bundeskanzler und die Minister lebten und arbeiteten hauptsächlich in Bonn.

Die Stadt Berlin war zu dieser Zeit geteilt, genau wie das Land: Ein Teil gehörte zur Bundesrepublik, ein Teil zur DDR. Mitten durch die Stadt verlief eine Mauer. Mit der Einheit Deutschlands wurde auch Berlin wieder zu einer Stadt. Und es wurde beschlossen: Die größte Stadt des Landes soll auch die Hauptstadt sein. Viele Menschen meinten, dass nun auch die Regierung des Landes in Berlin sein sollte. Andere waren dagegen.

Seit der Entscheidung für Berlin ist die Stadt der Amtssitz des Bundeskanzlers und des Bundespräsidenten. Und viele Ministerien wechselten nach und nach von Bonn nach Berlin. Aber nicht alle. Viele Politiker fahren noch immer ständig zwischen den beiden Städten hin und her. Das kostet viel Geld. Auch deshalb meinen eine Menge Leute, es sollen endlich alle Ministerien nach Berlin. Der Streit um Bonn oder Berlin ist also noch immer nicht ganz zu Ende.

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