Berlin (dpa) - Plötzlich taucht ein peinliches Video auf. Es zeigt, wie eine Mitschülerin zur Toilette geht. Das Video hat jemand auf die Facebook-Seite des Mädchens gepostet. Es wird auch an mehrere Gruppen von Schülern verschickt. Das Mädchen bekommt fiese Kommentare auf ihr Handy und auch auf dem Schulhof. Wenn so etwas passiert, sprechen Experten von Cyber-Mobbing. Das bedeutet, dass peinliche Fotos oder Filme, Lügen, Gerüchte oder andere Gemeinheiten über jemanden verbreitet werden. Das passiert zum Beispiel in E-Mails, sozialen Netzwerken wie Facebook, in SMS oder bei WhatsApp. Gestern sprachen Fachleute in Berlin über das Thema. „Für die Betroffenen ist so etwas extrem belastend und verletzend“, sagt die Expertin Nina Pirk. „Sie fühlen sich hilflos, gedemütigt und allein. Häufig ziehen sie sich zurück. „Wenn man sieht, dass jemand anderes beleidigt wird, ist es das Beste, wenn man denjenigen unterstützt“, sagt Nina Pirk. „Man kann zum Beispiel sagen: Ich helfe dir und ich bin für dich da.“ Helfen kann man auch, indem man sich gegen den Mobber stellt. „Man kann zum Beispiel in die Gruppe oder in das Netzwerk schreiben: Das will keiner lesen“, schlägt die Expertin vor. „Oder man schreibt etwas Gutes. Wenn jemand zum Beispiel schreibt: Du hässliche Kuh. Dann kann man schreiben: Ich finde dich schön.“

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