Setzt sich beim EZ-Pokal erst gegen Ostfildern durch und dann bei der Wahl zum besten Spieler des Turniers: Florian Distel. Foto: /Herbert Rudel

Die Leser der Eßlinger Zeitung wählen Florian Distel vom Sieger TSV Neuhausen zum besten Spieler des EZ-Handballpokals.

Auf dem Spielfeld übernimmt er immer Verantwortung, wenn er gebraucht wird. Das war auch beim EZ-Handballpokal am 6. und 7. Januar im Esslinger Sportpark Weil so. Außerhalb der Halle aber ist Florian Distel keiner, der sich in den Vordergrund drängt, er ist kein Lautsprecher. Deshalb ist die Reaktion des Spielmachers des TSV Neuhausen darauf, dass ihn die Leser der Eßlinger Zeitung zum besten Spieler des Turniers gewählt haben, durchaus typisch: „Ich freue mich natürlich. Wichtiger aber ist, dass wir als Mannschaft den EZ-Pokal gewonnen haben.“ Distel hatte seinen Anteil an der Titelverteidigung des Drittligisten.

Die Online-Abstimmung, die nach dem Finale eine Woche lang lief, war in diesem Jahr knapp. Lange lieferten sich Distel und Dominik Keim vom Turnierzweiten HSG Ostfildern ein Kopf-an-Kopf-Rennen. An den letzten zwei Tagen der Abstimmung zog Distel dann etwas davon und gewann mit genau 22 Prozent der Stimmen vor EZ-Pokal-Torschützenkönig Keim, der auf 17,8 Prozent kam. Torhüter Uwe Raichle vom Bezirksligisten HSG Owen/Lenningen holte am Ende noch auf und landete mit 17,2 Prozent auf dem dritten Rang. Distels Kommentar dazu: „Er hätte es auch verdient gehabt, es waren alles tolle Handballer dabei.“

Klar, während der vergangenen Woche hat auch Distel verfolgt, dass die Wahl lief. „Ich wurde einige Male darauf angesprochen und habe mich gefreut, wenn mir jemand gesagt hat, dass er für mich gestimmt hat“, erzählt er. Und wie sieht er selbst seine Leistung beim Turnier? Der 22-jährige BWL-Student überlegt kurz. „Ich habe mich reingehängt, denn es war unser Ziel, den EZ-Pokal zu gewinnen“, sagt er und fügt noch hinzu: „Ich hatte schon das Gefühl, dass mein Spiel nicht schlecht war.“ Was natürlich eine Untertreibung ist.

Viel Spielzeit beim Turnier

Distel bekam beim Turnier viel Einsatzzeit auf der Spielmacherposition. Während der Drittligasaison ist dort Timo Durst die klare Nummer eins bei den Neuhausenern. In Weil stand Distel nicht nur deshalb viel auf der Platte – und überzeugte –, weil Trainer Tobias Klisch generell viel wechselte, sondern auch, weil sich Durst früh verletzte. Die Blessur stellte sich als Bänderriss heraus, wodurch Distel während Dursts Genesung in den kommenden vier bis sechs Wochen besonders gefordert sein wird. So auch beim Jahresauftakt am Samstag (19.30 Uhr) gegen Spitzenreiter HC Oppenweiler/Backnang. Natürlich wird er sich in den Dienst der Mannschaft stellen.

„Timo hat einfach eine überragende Hinrunde gespielt“, erklärt Neuhausens sportlicher Leiter Markus Fuchs, warum Distel in den vergangenen Wochen nicht ständig auf dem Feld stand. Aber der frühere Kreisläufer ist froh, dass er und Coach Klisch auf den jungen Ruiter bauen können. „Flo hat beim EZ-Pokal vor allem im Halbfinale und im Finale das Spiel bestimmt“, erklärt Fuchs, „er hat die Wahl verdient gewonnen.“ Im Hinblick auf die kommenden Wochen erklärt der Funktionär: „Er wird viel spielen. Der EZ-Pokal war für ihn wichtig. Ich hoffe, er hat viel Selbstvertrauen getankt.“ So eine Wahl zum besten Spieler des Turniers kann da nicht schaden. Distels Zukunft über das Saisonende hinaus ist indes noch offen.

Distel hätte Wester-Ebbinghaus gewählt

Und wen hätte Florian Distel zum besten Spieler des EZ-Hanballpokals 2024 gewählt? Auch hier muss er kurz nachdenken. „Lukas Wester-Ebbinghaus“, sagt er dann, „weil er es mit der SG Heli sehr gut gemacht hat und weil er ein guter Kumpel von mir ist.“

Spieler des Turniers

1. Florian Distel (TSV Neuhausen) 22,0 Prozent 2. Dominik Keim (HSG Ostfildern)17,8 Prozent 3. Uwe Raichle (HSG Owen/Lenningen) 17,2 Prozent 4. Valentin Abt (Frisch Auf Göppingen A-Jugend)9,0 Prozent 5. Lukas Wester-Ebbinghaus (SG Hegensberg/Liebersbronn) 8,6 Prozent 6. Mattis Riehs (TSV Denkendorf) 8,2 Prozent 7. Moritz Schwind (HSG Ebersbach/Bünzwangen) 6,6 Prozent 8. Felix Guhl (Team Esslingen) 5,4 Prozent 9. Lars Crone (TSV Deizisau) 5,2 Prozent