Von Sabine Glaubitz

Esslingen - Einen Arzt sucht man Mitte der 70er-Jahre im nordfranzösischen Dorf Marly-Gomont seit Jahren vergeblich, doch eines Tages findet der Bürgermeister einen Kandidaten. Als der jedoch mit seiner Familie ankommt, trauen die Leute ihren Augen nicht: Ihr neuer Doktor ist schwarz. Julien Rambaldis neue Komödie „Ein Dorf sieht schwarz“ erzählt die wahre Geschichte des Kongolesen Seyolo Zantoko (Marc Zinga): Er hat in Lille erfolgreich Medizin studiert und hofft, als praktizierender Arzt leichter die französische Staatsangehörigkeit zu bekommen. Doch die Bewohner machen ihm das Leben schwer, wo es nur geht - seine Praxis bleibt leer. Trotzdem lassen sich Seyolo und seine Familie nicht unterkriegen.

Diese Geschichte ist in Frankreich sehr bekannt, denn Seyolos Sohn Kamini, ein Musiker, hat daraus einen Rap-Song gemacht, der zu einem Hit wurde. Nun hat Kamini auch am Drehbuch des Films von Julien Rambaldi mitgewirkt. Das Ergebnis ist eine Komödie, die Peinlichkeiten und Klischee-Fallen größtenteils vermeidet. Sie spricht mit dezentem Humor ein Thema an, das 40 Jahre später noch immer gegenwärtig und alltäglich ist.

Julien Rambaldis Film „Ein Dorf sieht schwarz“ handelt von einem afrikanischen Arzt in einem verlorenen Dorf in Nordfrankreich. Aus der wahren Geschichte wurde nun eine leichtfüßige Komödie über Rassismus.