Von Andreas Herholz

Endlich einmal gute Nachrichten. Bundesinnenminister Thomas de Maizière meldet das Ende des Kontrollverlustes. Die Zahl der Asylbewerber ist 2016 deutlich zurückgegangen und liegt mit 280 000 weit unter den 890 000 von 2015 auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise. Der Berg der unbearbeiteten Asylanträge wird abgebaut. Die Ordnung kehrt zurück. Beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge waren es vor allem der Wechsel an der Spitze, das erfolgreiche Management des nun scheidenden Chefs Frank-Jürgen Weise und der Personalaufbau, die dafür gesorgt haben, dass Licht am Ende des Tunnels zu erkennen ist. Der Rückgang des Flüchtlingsstroms ist vor allem auf die bessere Sicherung der Grenzen, auf die Schließung der Balkanroute und das Flüchtlingsabkommen der EU mit der Türkei zurückzuführen. Ob der Pakt hält, bleibt ungewiss.

Die eigentlichen Herkulesaufgaben stehen noch bevor. Da ist auf der einen Seite die Innere Sicherheit und die Terror- und Gefahrenabwehr. Die Kölner Silvesternacht und das Attentat auf den Berliner Weihnachtsmarkt haben das Land verunsichert. Warum beklagt Innenminister de Maizière erst jetzt, dass die Sicherheitsarchitektur aus den fünfziger Jahren stammt? Und schließlich ist da vor allem die gewaltige Integrationsaufgabe, die es zu bewältigen gilt. Gute Nachrichten werden hier noch lange auf sich warten lassen.