Die Architektin Natalia Romik bei der Untersuchung jener „Josefs“-Eiche, in der sich während des Zweiten Weltkriegs zwei Brüder versteckten. Der ausgehöhlte Baum steht noch heute im polnischen Wiśniowa. Foto: JM/District Centre of Culture and Tourism in Wiśniowa, 2021

Wie Juden in Gräbern, Kanalisationen und Kellern Schutz vor den Nationalsozialisten suchten: Die Architektin und Künstlerin Natalia Romik zeigt erstmals außerhalb Polens ihre eindrucksvolle Ausstellung „Architekturen des Überlebens“.

Ungefähr in der Mitte der zwei abgedunkelten Zonen des Ausstellungsraums prangt an einer Schautafel eine Sentenz des polnisch-jüdischen Historikers und Publizisten Emanuel Ringelblum: „Wenn ein Jude sich auf der ‚arischen Seite‘ wiederfand, hatte er zwei Möglichkeiten – an ‚der Oberfläche‘ zu bleiben oder unterzutauchen.“ Ringelblum war der vielschreibende Gründer eines Geheimarchivs im Warschauer Getto, mit dem er das jüdische Leben und die Gräueltaten der Nazischergen für die Nachwelt mit Tausenden Dokumenten festhielt.