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Auf der Schwäbischen Alb, da geht was

Auf der Schwäbischen Alb, da geht was

Vertreten durch den Schwäbische Alb Tourismus finden sich immer mehr Bilder der Schwäbischen Alb auf Instagram. Kein Wunder, denn die Region ist reich an Felsen, Museen, Burgen, Schlössern und Höhlen.

Corina Wieẞler

Der Teufelslochfelsen bietet einen herrlichen Ausblick ins Donautal. Foto: Long-Nong Huang

Corina Wieẞler

Wer hätte das gedacht. Nach Foto- oder Video-Hotspots wie der Hamburger Speicherstadt, dem bayrischen Märchenschloss Neuschwanstein oder der Hängeseilbrücke Geierlay im Hunsrück entdecken Influencer seit einiger Zeit die Schwäbische Alb. Vertreten durch den Schwäbische Alb Tourismus (SAT) sind Bilder der „spröden Schönen“ immer öfter bei Sozialen Netzwerken wie Instagram zu finden. Einst als „Schwäbischsibirien“ verspottet, hat sich das karstige Mittelgebirge, das sich wie ein Laib Brot quer durchs Ländle zieht, mittlerweile zur Urlaubsinspiration für Social-Media-Profis gemausert.

Diese Beobachtung macht auch Julia Metzmann, PR-Referentin des SAT. „Die Schwäbische Alb hat sich zum Ausflugsziel gerade für junge Leute entwickelt. Kein Wunder, die Gegend ist reich an Felsen, aber auch an Museen, Schlössern, Burgen und Höhlen. Daher haben wir so viele Anfragen, dass wir uns die Influencer gezielt aussuchen können.“ Die meisten kämen aus Deutschland, aber einige auch aus dem Ausland, so Metzmann weiter. Im Vergleich mit dem Old-School-Marketing können die Sozialen Medien als Werbeträger längst mithalten, lautet ihre Einschätzung.

Die gefragten Hotspots sind insbesondere die bildstarken Orte und Motive der Schwäbischen Alb – beispielsweise die Aussichtspunkte am Albtrauf oder im oberen Donautal. Sehr begehrt sind die Landschaftsaufnahmen in Kombination mit Burgen, Ruinen und Schlössern: von der Burg Hohenneuffen und der Ruine Reußenstein über das Schloss Lichtenstein und das Hohenzollernschloss Sigmaringen bis zur Burg Hohenzollern – „wahrscheinlich das beliebteste Motiv“, vermutet Metzmann.

Aber auch modernere Bauwerke aus Beton wie der Wolfertturm bei Ehingen mit seinem Panoramablick über die Alb sind Fotoshooting-Magneten für Influencer wie Giulio Gröbert und Elena Wüst. Die beiden beschreiben auf ihrem Blog giulioandelena.com die Schwäbische Alb als „eine anschauliche Zeitmaschine, die ihre Besucher in eine Zeit katapultiert, die einen kompletten Gegensatz zum heutigen Leben darstellt. Man geht hier auf den Spuren unserer Vorfahren und kann gleichzeitig die Vorzüge der modernen Welt auskosten. Es gibt heutzutage unzählige Attraktionen, die man auf der Schwäbischen Alb entdecken sollte.“ Dabei verweisen die Blogger aus Freckenfeld auf die Albcard, die „dafür super geeignet ist“.

Bolle Hagemann und Marco Emminger aus Rostock haben als besonderes Highlight von ihrer Wanderung auf der Schwäbischen Alb die Wimsener Höhle ausgesucht. „Eine der beeindruckendsten Karsthöhlen der Schwäbischen Alb, welche eine Länge von rund 1260 Metern hat. Mit einem kleinen Kahn kannst du durch die Höhle gleiten und knapp 70 Meter des imposanten Naturdenkmals erkunden. Besonders sehenswert ist das kristallklare und türkisblaue Wasser. Der hintere Teil der Wimsener Höhle ist nur für erfahrene Höhlentaucher zugänglich“, schwärmen sie auf ihrem Blog kommwirmachendaseinfach.de.

„Zudem gibt es saisonale Trends, hier wäre das große Blütenmeer der Streuobstwiesen im Frühling – Stichwort ‚schwäbisches Hanami’ – zu nennen“, fügt Metzmann hinzu. Rund 60 Kooperationsanfragen von Influencern wandern im Jahr über ihren Schreibtisch. „Dabei beobachten wir auch, welcher Content von reichweitenstarken Accounts über die Alb – mit oder ohne bezahlte Partnerschaft – in den sozialen Medien kommuniziert wird. Wir registrieren durchaus, dass viele Influencer Bilder posten, auch ohne vorherige Anfrage bei uns.“ Influencer, die fraglos eine große Reichweite haben.

Bei Kooperationen oder bezahlten Partnerschaften werde in erster Linie darauf geachtet, dass die Influencer und ihre inhaltlichen Schwerpunkte zur Schwäbischen Alb und Tourismusstrategie passen, erklärt Metzmann das Auswahlverfahren. Für lokale Tourismusorganisationen sowie für viele touristisch geprägte Unternehmen seien Kooperationen mit Influencern inzwischen fester Bestandteil ihres Marketing-Mix. Als Beispiel nennt Julia Metzmann die Outletcity Metzingen, die sehr viel mit Fashion- und Lifestyle-Influencern zusammenarbeitet. „Wir setzen häufig beim Content auf das Thema Outdoor mit Wandern, Radfahren oder Mountainbiken.“ Food-Inhalte seien ebenfalls sehr gefragt: „Hier sind regionale Klassiker wie Linsen mit Spätzle oder Maul­taschen beliebt.“

„Und das Beste daran: Massentourismus ist in dieser Region ein Fremdwort. Auf all unseren Wanderungen sind wir kaum anderen Menschen begegnet und konnten so die Natur in vollen Zügen genießen“, loben Hagemann und Emminger, die einen der größten Reiseblogs Deutschlands betreiben.

Damit das so bleibe, müsse man sich der großen möglichen Reichweite bewusst sein, den die Beiträge populärer Influencer, aber auch ambitionierter Amateure, haben, weiß Metzmann. Denn sie bloggen, posten und erreichen Hunderttausende – Leser, Fans und Abonnenten, die sich begeistern lassen wollen. Und sie nutzen dazu alle Social-Media-Kanäle kreuz und quer, werden geteilt und wieder und wieder gelesen. Das hat aus Marketingsicht zunächst sehr viele positive und wünschenswerte Effekte. Allerdings weckt ein starkes emotionales Bild bei Followern oftmals den Wunsch, exakt dieses Bild auch so zu erleben und genau diesen Ort auch zu besuchen. Das kann dann eine eigene, kaum kontrollierbare Dynamik entwickeln. „Aus diesem Grund müssen wir als Tourismus­- verband beim Influencer-Marketing auch immer Aspekte des Naturschutzes und der Besucherlenkung mitdenken, damit einzelne Hotspots nicht überrannt werden.“

Die Schwäbische Alb ist mit ihren rund 8000 Quadratkilometer Fläche groß genug und hat unzählige schöne Orte zu bieten. Die Vielzahl an Alternativen neben den beliebten Hotspots aufzuzeigen und an die Verantwortung und Vernunft der Besucher zu appellieren, ist ebenso Teil eines guten Destinationsmarketings. Und so hofft PR-Profi Metzmann, dass noch lange fleißig mit den Hashtags #schwäbischealb oder #albzeit auf allen Kanälen gepostet wird. Schon allein, um den Imagewandel der als karg verschrienen Alb weiter voranzubringen. Denn die Alb inspiriert ja bekanntlich. Seit Urzeiten.

www.schwaebischealb.de

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