Der CDU-Stadtverband Wernau veranstaltete mit der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft Kreisverband Esslingen (CDA) eine Podiumsdiskussion zum Thema „Wie sicher ist Deutschland heute?“ Neben der Polizistin und Buchautorin Tania Kambouri wirkten weitere namhafte Referenten mit. Andreas Bettelhäuser, Vorsitzender des CDU-Stadtverbands Wernau, begrüßte 80 Interessierte im Quadrium. Peter Schuster, CDA- Vorsitzender, wies in seiner Einführungsrede auf die terroristischen Anschläge im Jahr 2016 hin, die das Sicherheitsgefühl negativ beeinflusst hätten, ebenso die Ereignisse in Köln an Silvester 2015, als der Bahnhofsvorplatz über viele Stunden zum rechtsfreien Raum wurde. Staatssekretär Markus Grübel ging auf den Fall des Terroristen Anis Amri ein, bei dem zu viele Behörden involviert waren und sich gegenseitig bei der möglichen Verhaftung behindert hätten. Grübel warnte zudem vor den Gefahren der Cyberkriminalität. Tania Kambouri berichtete von der schwierigen Polizeiarbeit in Stadtteilen mancher Großstädte in Nordrhein-Westfalen, in denen sich islamische Parallelgesellschaften herausgebildet hätten. Dort gebe es oft grenzüberschreitende Gewalt gegenüber Polizeibeamten, so dass die Durchsetzung von Recht und Ordnung immer schwieriger werde. Auch Einbrüche, die laut ihr in hoher Zahl durch Osteuropäer verübt, seien ein großes Problem, sagte Kambouri. Das Frustrierende für die Polizei: Wird ein Einbrecher gefasst, kommt er bald wieder auf freien Fuß und begeht das nächste Verbrechen. Polizeipräsident Prof. Alexander Pick bestätigte die hohen Einbruchszahlen, ebenso die steigende Zahl von Gewalttaten durch Flüchtlinge. Acht Prozent der Delikte im Bereich des Polizeipräsidiums gingen auf Flüchtlinge zurück. Auch Pick problematisierte das hohe Maß an Gewaltbereitschaft gegenüber Polizeibeamten. Regelmäßig bekomme er Vorfälle zu lesen, bei denen Polizeibeamte des Präsidiums verletzt worden sind. Zudem berichtete er exemplarisch über für die Polizeikollegen belastenden Gewaltsituationen, wenn sie zu gewalttätigen Auseinandersetzungen in Flüchtlingsunterkünften zum Einsatz gerufen werden. Siegfried Lorek, Polizeisprecher der CDU-Landtagsfraktion, stellte 1500 neue Polizeistellen in Aussicht. Rainer Staib, Vorsitzender des Arbeitskreises Polizei Nordwürttemberg, forderte die Einführung eines Paragraphen, der Gewalt gegen Polizeibeamte strafrechtlich stärker ahndet, und mehr Stellen für die Polizei.