Was passt besser zum Sommer als schmissige Musik, die das Fernweh weckt? Im Vereinsheim in Zell widmete sich der Gesangverein Konkordia 1872 Zell in seiner jüngsten Matinee ganz den Schlagern der 50er-Jahre. Der Komponist Gerhard Winkler schuf in der Wirtschaftswunderzeit unzählige Reise-Schlager, die zur Italienbegeisterung der Deutschen beitrugen. Da durften die „Caprifischer“ natürlich nicht fehlen. Mit Schwung und Freude präsentierte der traditionelle Chor dieses Lied, das jedem im Saal ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Aber auch andere Stücke aus Gerhard Winklers Feder wie „O mia bella Napoli“ und „Wenn in Florenz die Rosen blühen“ waren dem Publikum wohlvertraut.

Hauptakteur in dieser Matinee war der traditionelle Chor. Besonders den Herren, die in vielen Liedern die führenden Stimmen hatten, merkte man an, dass sie diese Musik im Herzen trugen. Sicher erlebte der ein oder andere Sänger in jungen Jahren auch „Südliche Nächte“ in „Verona“ oder war Gast beim Wirt „Nicolo, Nicolo, Nicolino“ in Padua. Die Taktlosen, der junge Chor des Gesangvereins, hatte bei diesem Konzert den kleineren Part. Höhepunkt war das Stück „Volare“, das als einziges a cappella vorgetragen wurde. Bei allen anderen Stücken sorgten Michael Stauss am Klavier und Joe Kukula am Schlagzeug für eine mitreißende Begleitung. Chorleiterin Dorota Welz, die die Matinee mit viel Energie und guter Laune leitete, versprach zu Beginn: „Wir entführen Sie nach Italien und lassen Ihre Urlaubserinnerungen aufleben.“ Dass das gelang, lag neben der Musik auch an der liebevollen Dekoration. Das schlichte Vereinsheim erstrahlte in italienischen Farben - es gab sogar einen Strand mit Liegestühlen, Sonnenschirm und Paddelboot. Zum Abschluss schmetterten beide Chöre gemeinsam mit dem Publikum „O Sole mio“. Beim anschließenden Mittagessen schwärmte eine Besucherin: „Ich fühle mich wie damals im Urlaub. Ich bin ganz beschwingt“.