Noch kennen wir sie vor allem als Flugkünstler und Sommerboten: Schwalben. Doch in Deutschland gibt es sie immer seltener. Eine der Hauptursachen ist der Verlust von Brutplätzen. Mit der Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ will der Nabu diesem Trend entgegenwirken und zeichnet bundesweit Menschen aus, die an ihren Häusern die gefiederten Glücksbringer willkommen heißen.

In der Stadt brütet hauptsächlich die Mehlschwalbe, da sie ihr Nest an die Außenwände der Gebäude baut, während die Rauchschwalbe innerhalb von Gebäuden (in Ställen und Scheunen) brütet. Den Schwalben fehlen in der Stadt Lehmpfützen für den Bau ihrer Nester, sodass Kunstnester aus Holzbeton gern angenommen werden. In den Städten verschwinden jedoch zusehends Mehlschwalben-Nester durch unbedachte Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden. Häufig werden die Nester auch illegal beseitigt - und das, obwohl Schwalben streng geschützt sind und das Zerstören ihrer Brutstätten unter Strafe steht. In den meisten Fällen stört die Bewohner lediglich der Schwalbenkot, der die Fassade verschmutzt. Dies verhindert ein Kotbrettchen, das man etwa 60 Zentimeter unter den Nestern anbringt.

Doch es gibt sie noch, die Schwalbenfreunde, auch in Esslingen. Dieter Trumpp und Mirjam Eickholt aus Rüdern wurden deshalb die Urkunden und Plaketten „Schwalbenfreundliches Haus“ von der Nabu-Gruppe Esslingen verliehen. Die Naturschützer hoffen, dass ihr Beispiel Schule macht. Bewerben können sich Hausbesitzer, die das Brutgeschehen der wendigen Flugkünstler und Sommerboten dulden und fördern, ganz gleich, ob es sich bei dem Gebäude um ein Wohnhaus, eine Pension, ein Geschäft, Pferde- oder Bauernhof oder Fabrikgebäude handelt.

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