Rettungshund James macht sich daran, Vermisste zu finden. Foto: Hofmann Quelle: Unbekannt

Das Suchgebiet ist riesig: 25 000 Quadratmeter Wald, ungefähr die Größe von vier Fußballfeldern, müssen Rettungshundeführer Christian Petric und sein Australien Shepherd James absuchen. Dort sind zwischen ein bis drei Personen versteckt. Petric weiß nicht wie viele es sind. Der 43-Jährige aus Jesingen und sein James, beide aus der BRH Rettungshundestaffel Mittlerer Neckar, müssen sie in höchstens 25 Minuten aufspüren. Es gilt, die richtige Suchtaktik zu finden. Woher kommt der Wind? Wie bekommt der Hund möglichst viel Witterung? Für eine vermisste Person können Minuten über Leben und Tod entscheiden. Fehler gäben heute zwar nur Punktabzug, können aber dazu führen, die jährliche Überprüfung, die für den Einsatz notwendig ist, nicht zu bestehen. James liegt am Wegrand und lässt seinen Hundeführer nicht aus den Augen. Er weiß, worum es geht. Prüferin Ira Köffel und Rettungshunde-Einsatzleiter Uwe Osswald geben dem Team das Suchgebiet bekannt.

Petric prüft den Wind. Er kommt stabil und gleichmäßig aus einer Richtung. Das erleichtert die Sucharbeit. Petric legt den Startpunkt für die Suche fest und zieht James die Kenndecke an - für den Hund das Signal, dass die Arbeit beginnt, für Jäger das Zeichen, dass der Hund auf der Suche nach Vermissten ist. „Such!“ Petric gibt das Startsignal. James läuft los, nach wenigen hundert Metern ändert sich die Körperhaltung des Hundes und er biegt blitzartig nach links ab. Sekunden später ist lautes Bellen zu hören. „Person gefunden“, meldet Petric an Köffel und Osswald, die die Arbeit des Rettungshunde-Teams beobachten.

Die drei laufen an die Stelle, aus der das Bellen kommt. Dort liegt eine Person mitten im Dornendickicht, James sitzt davor und zeigt durch Bellen an, dass hier eine Person liegt. James bekommt eine Belohnung und dann geht es zurück zum Punkt, an dem James abgebogen ist. Die Suche geht weiter. Noch zweimal wiederholt sich das Ganze. Das Team Petric/James findet in dem Gebiet drei Personen, in 2 Minuten 44 Sekunden. „Prüfung bestanden“ sagt Prüferin Köffel. „Sicherlich hat heute der Wind geholfen, dass es so schnell ging. Aber es war eine vorzügliche Leistung.“

An diesem Wochenende schaffen noch 14 weitere Teams die Prüfung, für den Einsatz in Trümmern oder für den Einsatz in der Fläche, also Wald und Wiesen, Parks oder Brachflächen.

Drei Teams bestehen zum ersten Mal die Trümmerprüfung, zwei „Nachwuchs-Teams“ schaffen ihre erste Flächenprüfung. Damit ist die Anzahl der einsatzfähigen Teams gewachsen, die BRH Rettungshundestaffel Mittlerer Neckar verfügt nun über 26 geprüfte Teams für die Fläche, 13 geprüfte Teams für den Einsatz in Trümmern und ein Mantrailing-Team.