In der letzten Oktoberwoche trafen sich die SPD-Senioren zu einer kritischen Wahlnachlese in der Alten AuIa. Wahlkampfleiter Daniel Blank stellte in seiner umfassenden Analyse unter anderem fest, dass die SPD bei dieser Wahl Stimmen in alle politischen Richtungen verloren hat. Damit wird deutlich, dass es keine einfachen Erklärungen für die Wahlverluste gibt. Sowohl die CDU als auch die SPD haben dramatische Verluste hinnehmen müssen. Die beiden Volksparteien haben nur noch knapp über 50 Prozent der Stimmen erhalten. Bei Nachwahlbefragungen wurde deutlich, dass viele Wähler unsicher waren, für welche Politik die SPD eigentlich steht. Im Wahlkreis Esslingen hat die SPD im gleichem Verhältnis wie im Bund verloren.

In der lebhaften Diskussion kritisierten viele Teilnehmer die überregionale Konzeption des Wahlkampfs. Als typisches Beispiel wurde der Verzicht auf den Schwerpunkt Europapolitik genannt, der mit Martin Schulz einen herausragenden Vertreter in Deutschland hat. Schließlich gibt es für viele Bereiche, als Beispiel genannt seien nur Finanz- oder Umweltpolitik, keine nationalen Lösungen mehr. Allgemein wurde begrüßt, dass die SPD Führung nach der schweren Wahlniederlage den Gang in die Opposition angekündigt hat.