„Wien, Wien, nur du allein . . .“, so sang eine der beiden Musikstudentinnen beim Konzert von Sängerbund Sielmingen und dem Männerchor Wien. Ein lang gehegter Wunsch ging im Jubiläumsjahr des Frauenchores in Erfüllung: Mal eine Konzertreise ins Ausland zu machen! Und wenn man das anpackt, gleich richtig: Der Sängerbund konzertierte in der Weltmusikhauptstadt Wien! Wichtige Voraussetzung dafür ist, dass man jemand hat, der dort beste Beziehungen zu einem Chor hat. Chorleiter Gerhard Werz war durch die Freundschaft der Wiener zum Oberesslinger Chor gerüstet und hat im Auftrag der Vereinsverantwortlichen die Reise mit Unterstützung des Männerchores Wien organisiert. Mit von der Partie war der Männerchor Wien, der nicht mehr sehr groß, aber sehr gut „bei Stimme“ ist. Sie präsentierten vom „Wiener Lied“ über Schuberts „Gondelfahrer“ bis „Yesterday“ von den Beatles ein breites Spektrum. Dirigent Attila Nagy, ein engagierter Musiker mit ungarischem Temperament gelang das Kunststück, die Männer gekonnt durch die verschiedenen Stile zu führen.

Moderatorin Regina Klemm wusste Interessantes zu jedem Titel. Die beiden Mezzosopranistinnen, verzauberten mit Wiener Melodien und waren das Sahnehäubchen des Konzertes. Der Sängerbund hatte die besten Titel aus seinem Mai-Konzert im Gepäck und schon nach den ersten Tönen in der Probe blieb allen „der Mund offen stehen“. Der Festsaal im Amtshaus in Hietzing hatte eine unvorstellbar gute Akustik, ein Klang wie in einer riesigen Kuppel. Derart getragen, gelang ein ausgezeichneter Vortrag und viele sprühten vor Begeisterung: „So schön haben wir noch nie gesungen“. Die Hits „Musik liegt in der Luft“, der Frauenchor mit „Nessaja“ oder gemeinsam mit den Wienern den „Gefangenenchor“ aus Nabucco, es war einfach herrlich zu singen. Der Pianist Jeff Greimann war ein exzellenter Begleiter. Mitwirkende und Zuhörer waren gleichermaßen begeistert und so fand der Spätnachmittag einen fröhlichen Ausklang in Brandauers Schloßbräu in Wien.